Im Mainzer Institut für Ethnologie und Afrikastudien befindet sich seit 1991 das Archiv für die Musik Afrikas. Der Archivbestand dokumentiert die Vielfalt und Geschichte der populären afrikanischen Musik von den zwanziger Jahren bis heute. Mit der Verbreitung des Grammophons entwickelte sich auch in Afrika ein kommerzieller Plattenmarkt. Die Musiker ließen sich sowohl von europäischer und afro-kubanischer Unterhaltungsmusik als auch von traditionellen afrikanischen Rhythmen inspirieren. Das was die Afrikaner bewegt, spiegelt sich in den Musiktexten wider.
In ganz Afrika entwickelten sich umsatzstarke regionale Musikmärkte – in den englischen Kolonien schon seit den 20er Jahren. Die Platten wurden, je nach Kolonialmacht, in London, Paris, Brüssel oder Lissabon produziert. Noch bis in die 90er Jahre verbargen sich politische Botschaften zwischen den Zeilen; heute machen junge Rapper offen auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Die Archivräume im Keller des Instituts bergen tausende von Tonträgern aller Art von der kongolesischen Rumba bis zum Rap aus Tansania.
Die Vielfalt des Bestandes ist dem Gründer des Archivs, Privatdozent Dr. Wolfgang Bender, zu verdanken. Er initiierte auch verschiedene Projekte zur Erforschung der populären Kultur Afrikas. Das Archiv steht mit vorheriger Anmeldung jedem offen, genauso der Online-Katalog und das Internetjournal Ntama.
Links:
Manuskript der hr-Radio-Sendung vom 22.3.2005, 8:40 Uhr
Kontakt:
African Music Archive
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Bender
Forum 6, Johannes Gutenberg-Universität
55099 Mainz
Tel.: 06131-39 2 27 98
Fax: 06131-39 2 37 30
Quelle: Andrea Wenzek, hr-online.de, 21.3.2005