Fünf Kilometer Akten im Krefelder Stahlschrank

Nur ab und zu dürfen Besucher einen Blick in das \“Allerheiligste\“ des Krefelder Stadtarchivs werfen, berichtet die WZ. Denn dort lagern wahre Schätze, unter anderem eine Pergamenturkunde aus dem Jahr 1216, aber auch ein Kochbuch aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Am besten vertieft sich der interessierte Besucher erst gar nicht in die Schätze, beginnt nicht zu lesen, denn dann kommt er nie mehr aus diesem riesigen Raum heraus. \“Fünf Kilometer Schriftstücke, Akten und Unterlagen liegen hier\“, sagt Archivarin Elisabeth Kremers und schmunzelt. \“Eine ist interessanter als die andere.\“ 

Die Temperatur liegt konstant bei 18 Grad, die Luftfeuchtigkeit beträgt 55 Prozent, es gibt nur Kunstlicht in der großen Halle. \“Dies sind die Bedingungen, unter denen sich Papier am besten hält\“, weiß sie. Wer nicht an die Temperatur gewöhnt ist, geht am besten nur mit einer dicken Jacke hinein. \“Wir haben weniger Angst vor einem Brand als vor dem Löschwasser\“, berichtet sie weiter. \“Die Feuerwehr weiß, dass sie bei einem Brand nicht zu Wasser, sondern zu Pulver greifen muss.\“ Die größten Schätze sind jedoch in Stahlschränken und dicker Verpackung bestens gesichert. 

Zu allererst dient das Archiv als Lager für Akten der Stadt Krefeld. Personalangelegenheiten, Bauleit- und Flächennutzungspläne. Das komplette Verwaltungsschriftgut lagert hier. \“Die Verwaltung produziert zwangsläufig Papierhaufen von niedrig geschätzt 750 Metern im Jahr. Da wir erst fünf Kilometer haben, ist es unsere Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen und nur historisch und juristisch wichtige Dokumente abzulegen", erklärt Elisabeth Kremers. 

Info
Stadtarchiv Krefeld
Girmesgath 120 / Postfach 2740
D-47727 Krefeld
Telefon: 02151-862701
Telefax: 02151-862710

Quelle: Chrismie Fehrmann, Westdeutsche Zeitung, 15.3.2005

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