Öffnungszeiten im Dorfarchiv Mausbach

Zweimal pro Monat wird das Dorfarchiv Mausbach in naher Zukunft öffnen. Nach den Osterferien soll das Archiv jeden zweiten Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr für Interessierte zugänglich sein, gab Franz-Josef Ingermann vom Arbeitskreis Geschichte Mausbach bekannt. Norbert Kuhl, Willi Beißel, Lotte Bauendahl und Mädy Piqueray werden das Archiv betreuen.

Beim Erzählcafé, zu dem am Montagabend etwa 20 Mausbacher ins Pfarr- und Jugendheim kamen, stellte Hubert Koll einen frisch gedruckten «ewigen» Kalender vor, den alte und neue Fotographien Mausbacher Häuser, Straßenzüge, Wegkreuze und Orte zieren.

Der ästhetisch komponierte Kalender, den Hubert Koll selbst gestaltet hat, bietet auch Überblicksansichten des Ortes, die vom Kirchturm aus hergestellt worden sind. Der Kalender zeigt markante Orte wie «De Kuhl», «D\’r Jappstock», «Dreißig Silberlinge», «Burgholz» oder das «Kinderheim Süßendell vor 1944». Wie ein roter Faden durchzieht das «Lied von Mausbach», das die Lehrerin Fräulein Kaußen vor langer Zeit schrieb, den Kalender.

Franz-Josef Ingermann informierte die Besucher des Erzählcafés über die Herkunft einiger typischer Mausbacher Ortsbezeichnungen.

So verweise der Straßenname «Düre Koof» nicht wie häufig erzählt wird auf einen teuren Schweinemarkt, der einst dort ansässig gewesen sein soll, sondern auf einen bis zu 40 Meter tiefen Schacht, «Teuer Kauf», aus dem um 1880 versuchsweise Bleiglanz und Schalenblende gefördert wurden. Auf die Bergbaugeschichte gehen auch Ortsbezeichnungen wie «Dohm», «Scheidt» oder «Lichtloch Nr. 5» zurück.

Ingermann informierte die Besucher auch über aktuelle Entwicklungen beim Projekt «Froschschacht». Die Initiative, für die sich auch der Arbeitskreis Geschichte Mausbach stark engagiert, wird von der Stadt unterstützt. Fritz Holtz, Reinhold Scholl und Franz-Josef Ingermann möchten in Kürze damit beginnen, Sach- und Geldmittel zum Erhalt des einzigen Relikts aus der Bergwerkstradition zu sammeln. Der Beginn der Restaurierungsarbeiten ist für den Frühsommer geplant. Bis 1919 waren viele Mausbacher im «Froschschacht» ihrem Broterwerb nachgegangen.

Beim nächsten Mausbacher Erzählcafé, das am Montag, 13. Juni stattfindet, sollen «Mausbacher Bürger aus anderen Ländern» zu Wort kommen. Beginn ist um 19.30 Uhr. Weitere Termine sind am 19. September und am 12. Dezember.

Quelle: jck, Aachener Zeitung, 08.3.2005

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