Das Münchner Literaturhaus hat dem 77-jährigen Autor Martin Walser eine Ausstellung gewidmet, will aufräumen mit Klischees und vorschnellen Urteilen und den Blick freigeben auf Werk und Leben Walsers, den die Ausstellungs-Macher als «exemplarischen Intellektuellen» bezeichnen.
Walser hat den Ausstellungs-Machern sein privates Archiv zur Verfügung gestellt. So werden Bilder aus Kinder- und Jugendtagen genauso gezeigt wie Manuskripte, Terminkalender, Notizbücher und Briefe. An Filmbeiträgen gibt es unter anderem eine 1957 gedrehte TV- Reportage Walsers über Polen zu sehen, außerdem Verfilmungen und Lesungen seiner Bücher und einen «Tagesthemen»-Beitrag zu «Tod eines Kritikers». Walser gewährt auch erstmals Einblick in seine Tagebücher. Das wichtigste für ihn sei, dass in der Ausstellung die politischen Reaktionen auf sein Schaffen im Vordergrund stünden, hat er im «Spiegel» betont. Doch viel mehr steht er selbst im Mittelpunkt dieser eher biografischen denn politischen Schau, in der immer wieder Bewunderung statt kritische Auseinandersetzung anklingt.
Quelle: news.de, 8.3.2005