Fast 5.000 Besucher, fünf Tage Verlängerung: Angesichts der positiven Resonanz auf die Ausstellung "Wiesbaden 1945 – Zerstörung und Neubeginn\“ im Landesmuseum interviewte die Frankfurter Rundschau den Ausstellungsmacher Thomas Weichel vom Stadtarchiv. Der zeigte sich nicht nur von der Besuchermenge überrascht, sondern war auch über die hohe Verweildauer der einzelnen Besucher erfreut. Man habe nur wenig Text eingesetzt, die verwendeten Originaldokumente seien jedoch sehr intensiv gelesen worden.
Ungefähr die Hälfte der Ausstellungsbesucher wurde vor 1945 geboren. Es seien jedoch auch unerwartet viele 40- bis 50-Jährige gekommen, außerdem rund 800 Schüler – nachdem sich die Ausstellung herumgesprochen hatte. "Wir hatten nur einen kleinen Etat und konnten kaum Werbung machen", so Thomas Weichel. Es habe sich zudem ge zeigt, dass das Ausstellungskonzept, die Deutschen nicht nur als Opfer darzustellen, funktioniert hat. Die Grundthese der Ausstellungskonzeption lautete: Der Krieg beginnt 1933, Deutschland ist der Aggressor. Weichel: "Dennoch gab es auch deutsche Opfer und man sollte das Leid des Einzelnen ernst nehmen. Die Betroffenheit des Einzelnen hat aber nichts damit zu tun, wie es politisch und historisch zu werten ist".
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Quelle: Mirjam Ulrich (Interview), FR online, 4.3.2005