Recherchen in \“staubigen Akten\“ verhelfen zur Plakette

Im Jahr 1956 wurde die Zelter-Plakette \“als Auszeichnung für Chorvereinigungen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben\“, von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet. In Ergänzung zur Zelter-Plakette hat Bundespräsident Heinrich Lübke im Jahre 1968 die PRO MUSICA-Plakette als Auszeichnung für Vereinigungen von Musikliebhabern gestiftet, die um die Pflege des instrumentalen Musizierens entsprechende Verdienste erworben haben. Diese Auszeichnung wurde erstmalig 1969 in München verliehen.

Der Musikverein Rieder und der Liederkranz Marktoberdorf erhalten am kommenden Sonntag die Pro-Musica- bzw. Zelter-Plakette aus der Hand des Bundespräsidenten. Vom Allgäu-Schwäbischen-Musikbund war Christian Gebler, seit neun Jahren Vorsitzender des Musikvereins Rieder, darauf aufmerksam geworden, dass er die Unterlagen für die Plakette rechtzeitig einzureichen hatte. Voraussetzung sei allerdings, dass er die \“lückenlose\“ Existenz der Rieder Musikvereinigung über 100 Jahre nachweisen könne. 

Schriftliche Belege für die Existenz der Musikervereinigung hatte Gebler allerdings erst ab 1907. Auf der Suche nach weiteren Quellen konnte er schließlich in alten Aktenordnern auf einem Dachboden in Rieder das entscheidende Schriftstück finden: Nun lässt sich die Existenz einer \“Musiziergemeinschaft\“ in Rieder im Jahr 1862 belegen. Gebler fand weitere einschlägige Quellen im Stadtarchiv.

Der Zufall verhalf dem Liederkranz dazu, im 111. Jahr seiner Existenz mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet zu werden. Handschriftliche Unterlagen über die Aktivitäten des Vereins entdeckte der Vorsitzende vergangenes Jahr in einem Schrank im Rathaus.

Quelle: Thilo Jörgl, Allgäuer Zeitung, 4.3.2005

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