Bundesarchiv erstellt Liste jüdischer Einwohner des Deutschen Reiches

Die Bundesstiftung für die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter und das Bundesarchiv wollen eine Datei mit möglichst allen Namen jüdischer Einwohner des Deutschen Reiches zwischen 1933 und 1945 erstellen. Das meldet die "Jüdische Allgemeine Wochenzeitung" vorab in ihrer jüngsten Ausgabe. Die Bundesregierung unterstütze das Projekt. Die Liste soll bis Ende 2006 vorliegen und dann verschiedenen jüdischen Organisationen wie der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem, dem Jüdischen Museum Berlin sowie dem Holocaust-Memorial in Washington und der Claims Conference zur Verfügung gestellt werden.

Eine solch detaillierte Aufstellung mit Namen, Beruf, Geburtstag und -ort gibt es dem Bericht zufolge bisher nicht. Bei der Zwangsarbeiterstiftung werde deshalb dem Vorhaben eine große politisch-symbolische Bedeutung zugemessen. Die Idee zu der Liste gehe auf die Entschädigung für Versicherungspolicen zurück, die Juden während der NS-Zeit nicht ausgezahlt wurden. Als Grundlage für die Ausgleichszahlungen sei mit Hilfe von Quellenbeständen und Archiven eine Übersicht über mögliche jüdische Policen-Inhaber erstellt worden. Diese Datei solle nun zur Liste jüdischer Einwohner des Deutschen Reiches ausgebaut werden.

Quelle: Saar-Echo, 2.3.2005

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