Führungen bei Ford

Werkführungen, das bietet die Ford-Werke GmbH in Köln im Rahmen des Stadtentdeckungsfestivals "Expedition Colonia". Zwischen dem 4. Und 20. April heißen bei Ford die Themen "Ein Auto entsteht", "Werkführung mit Container-Jürgen", "Historische Führung" und "Dinner at Ford".

Zum Thema Ford-Historie rund um die denkmalgeschützte A-Halle, die Grundsteinlegung für das Kölner Werk vor 75 Jahren sowie legendäre Ford-Modelle wie Tin Lizzie, Taunus, Badewanne und Fiesta stehen zwei ausgewiesene Fachleute als Füh-rer zur Verfügung: Horst Sass leitete bis Ende 2004 das historische Archiv der Ford-Werke und Wolfram Düster war schon 1931 bei der Sternfahrt zur Eröffnung des Kölner Werkes als Neunjähriger mit seinen Eltern dabei und ist seitdem an Ford, der Geschichte und den Modellen des Unternehmens interessiert wie kein Zweiter.

Zu allen Varianten ist eine Anmeldung erforderlich und die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die ersten drei Versionen sind kostenfrei, lediglich für die beiden Termine zum Dinner wird ein Beitrag von 15 Euro fällig. Buchungen sind beim Ford-Besucherdienst unter den Stichworten "Expedition Colonia", "Container Jürgen", "Tin Lizzie" oder "Dinner" unter der Telefonnummer 0221/90-19991 möglich.

Termine:

"Ein Auto entsteht": Am 4., 8. und 20. April jeweils um 9.30 und 13 Uhr.

"Container-Jürgen": Am 5. April um 11.30 Uhr und am 12. April um 10 Uhr.

"Historische Führung": Am 5. und 7. April jeweils um 10 Uhr.

"Dinner at Ford": Am 6. und 7. April jeweils um 19 Uhr.

Hinweis für Redaktionen: Sollten Sie Interesse daran haben, an einer der besonderen Werksführungen teilzunehmen, melden Sie sich bitte bei uns. Ansprechpartner bei redaktionellen Rückfragen: Erik Walner, Telefon (0221) 90-17507; E-Mail: ewalner@ford.com

Quelle: Presseportal.de, 22.2.2005

Edition der Documents Diplomatiques Français 1964

21. Februar 2005 Documents Diplomatiques Français 1964. Band 1: 1. Januar bis 30. Juni, Band 2: 1. Juli bis 31. Dezember. Documents Diplomatiques Français 1965. Band 1: 1. Januar bis 30. Juni. Herausgegeben vom Ministère des affaires étrangères. Commission de publication des documents diplomatiques français. Verlag Peter Lang, Brüssel 2002 und 2003. LI und 710 Seiten, XLIV und 651 Seiten, LI und 882 Seiten, je Band 41,20 [Euro].

Zeitlebens blieb für Charles de Gaulle die Nation das Maß aller Dinge; und so hegte er auch keinen Zweifel daran, daß die "internationalen Beziehungen von den Staaten bestimmt werden müssen". Neben den Errungenschaften der Revolution von 1789 war es dieses Grundaxiom internationaler Beziehungen, aus dem die "französische Jahrhundertgestalt" (Klaus Hildebrand) für Frankreich das Recht ableitete, die führende Rolle in der Europäischen Gemeinschaft zu spielen. Denn Staaten gab es dort seinem Verständnis zufolge nur zwei: Frankreich und die Niederlande. Deutschland hingegen, so erklärte er dem niederländischen Botschafter im März 1965, sei geteilt; Italien habe seine Einheit erst im 19. Jahrhundert erworben; Belgien erscheine ihm ein künstliches Gebilde zu sein, und über Luxemburg verbäte sich diesbezüglich jedes Wort.

Diese und andere luzide Einsichten finden sich in Halbjahresbänden 1964 und 1965 der Documents Diplomatiques Français (DDF), die einmal mehr beweisen, welch interessanten, ja spannenden Lesestoff große Akteneditionen bieten können. Auf gut 2200 Seiten präsentieren die 849 Dokumente aus dem Archiv des Pariser Außenministeriums ein facettenreiches Themenspektrum von der großen Politik über die Außenhandelsbeziehungen bis zur Raumfahrt und belegen eindrucksvoll den Anspruch der "Grande Nation" auf Weltgeltung.

[…]

Neue Aufschlüsse über die Motive, die im Vorfeld zur Entscheidung über die "Politik des leeren Stuhls" geführt haben, erlauben die Quellen leider nicht. Überhaupt vermag die Auswahl der durch knappe Einführungen, eine sparsame Kommentierung, ein regestenartiges Dokumentenverzeichnis und einen Personenindex erschlossene Dokumente nicht voll zu überzeugen. Offenbar legten die Herausgeber mehr Wert auf die Berichterstattung der Diplomaten aus dem Ausland denn auf den Denkrahmen der Pariser Zentrale. Selbstreflexionen oder Aufzeichnungen der Beamten im Quai d\’Orsay finden sich nur selten, Weisungen des Staatspräsidenten an das Außenministerium gar nicht, obwohl er die Außenpolitik als seine eigene Domäne ansah. Dieser Verzicht ist um so bedauerlicher, als die Edition vor allem dann besonders tiefe Einblicke in die "arcana imperii" bietet, wenn sie de Gaulle zu Wort kommen läßt.

Desungeachtet stellen die Documents Diplomatiques Français ein unverzichtbares Instrument für die Erforschung der französischen Außenpolitik dar. Zu wünschen wäre ihnen eine Beschleunigung des Erscheinungstempos, denn der vom Archivgesetz vorgegebenen Dreißigjahresfrist hinken sie arg hinterher.

Quelle: Ulrich Lappenküper, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.02.2005, Nr. 43 / Seite 8

Einsiedeler Klosterarchiv wird saniert

Das Einsiedeler Klosterarchiv soll saniert werden. Während die Stiftsbibliothek mit ihren bedeutenden Handschriften vor wenigen Jahren erneuert wurde, sind die Verhältnisse im Archiv noch immer prekär. Der Platz sei knapp und der Bestand sei ungenügend gegen Feuer und Wasser geschützt, heisst es in einem Communiqué des Klosters. Die in dem Archiv aufbewahrten Dokumente reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück.

Die geplante Sanierung wird mehrere Jahre dauern. In einer ersten Etappe soll der Archivbestand ins Schwyzer Staatsarchiv überführt werden, wo er während der Bauzeit aufbewahrt wird. Die Kosten der ersten Sanierungsphase belaufen sich auf 400 000 Franken. Im November 2001 hatte das Schwyzer Stimmvolk einen Beitrag von 8 Mio. Franken an die Sanierung gutgeheissen.

Quelle: mzbern.ch, 21.2.2005

Biografie über Marie Stritt aus dem Archiv der deutschen Frauenbewegung

Als Marie Stritt 1928 starb (siehe Siebenbürgische Zeitung Online), zeigten sich bedeutende Zeitgenossinnen überzeugt davon, dass ihr Name "nicht nur mit der Geschichte der deutschen Frauenbewegung, sondern mit der Geschichte des ganzen deutschen Volkes für immer verbunden" bleiben würde. Diese Erwartung erfüllte sich jedoch keineswegs: Heute weckt ihr Name nur bei Wenigen noch Assoziationen, und auch in der Forschung waren bisher nur einige karge Daten ihre Lebens bekannt. Dies zu ändern ist das Archiv der deutschen Frauenbewegung mit der Vorlage einer ersten Biographie von Marie Stritt angetreten. Wir waren neugierig geworden auf den außergewöhnlichen Lebensweg dieser eigenwilligen, klugen, bildungs- und lebenshungrigen jungen Frau aus Siebenbürgen, die zu einer der großen Führerinnen der bürgerlichen Frauenbewegung Deutschlands wurde und auch internationale Bedeutung erlangte.

Die biographische Arbeit erwies sich als außerordentlich spannend, denn sie ließ das schillernde Bild einer charismatischen Persönlichkeit lebendig werden, der ein scharfer Verstand und ein genialer Geist attestiert wurden und die einerseits – entgegen aller Klischees von der typischen Frauenrechtlerin – als überaus weibliche, auffallend schöne, stattliche und imposante Erscheinung mit einer nie versagenden Anmut beschrieben wurde, andererseits aber auch den Ruf einer "kampffrohen Streiterin" genoss, die Konflikten nicht aus dem Wege ging und der Kompromisse verhasst waren.

Das Faszinierende an Marie Stritt für mich als ihre Biographin ist, dass sie sich weder von den strengen Konventionen und geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen ihrer Zeit, noch von vielfältigen Anfeindungen davon abhalten ließ, ihren eigenen Weg zu gehen und sich unbeirrt, selbstsicher und vehement für ihre eigenen Rechte genauso wie für die Rechte aller Frauen einzusetzen. Und in diesem Sinne wäre es sehr wünschenswert, wenn Marie Stritt ins allgemeine Gedächtnis zurückgeholt werden könnte.

Quelle: Elke Schüller, Siebenbürgische Zeitung online, 20.2.2005

NSDAP-Mitgliedschaft des ehemaligen Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer?

Die Diskussion um braune Flecken in den Großparteien SPÖ und ÖVP erhält neuen Zündstoff. Das Nachrichtenmagazin profil enthüllt in seiner aktuellen Ausgabe die bislang unbekannte angebliche Nazi-Vergangenheit des ehemaligen Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer (ÖVP).

Wallnöfer soll laut profil Mitglied der NSDAP gewesen sein. Im Bundesarchiv in Berlin ist ein Akt aufgetaucht, der das bestätige, schreibt profil. Wallnöfer soll demnach 1938 einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP-Ortsgruppe Imst gestellt haben. Am 1. Januar 1941 wurde er schließlich aufgenommen. Bisher war in den drei Biografien Wallnöfers seine nun behauptete Nazi-Vergangenheit nicht erwähnt worden.

Wallnöfer war ab 1949 Tiroler Landtagsabgeordneter und von 1963 bis 1987 Landeshauptmann von Tirol. Er starb am 15. März 1989 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Quelle: wienweb.at, 20.2.2005

Walter Kempowskis Tagebuch-Archiv

Zehn Bände umfaßt Walter Kempowskis "Echolot". Ein monumentales Erinnerungswerk, das nach dem Prinzip der Vielstimmigkeit die Kriegszeit vom 1. Januar 1943 bis zum 8. Mai 1945 spiegelt. Der letzte Band "Abgesang \’45" (Knaus Verlag, 49,90 Euro) reicht vom 20. April, Hitlers letztem Geburtstag, bis zum 8. Mai 1945.

Kempowskis historisches Archiv umfaßt mehr als 8000 Tagebücher und 300 000 Fotos. In diesem Jahr will er es der Berliner Akademie der Künste schenken.

Quelle: WELT am Sonntag, 20.2.2005

Ein-Euro-Jobs in Pirna

In Pirna gibt es derzeit 189 Stellen für Ein-Euro-Jobs, davon 82 bei der Stadtverwaltung und 107 bei freien Trägern wie Vereinen. Nur 11 der 89 Stellen bei der Stadtverwaltung sind bisher besetzt. Einsatzstellen für Ein-Euro-Jobber sind bei der Stadtverwaltung derzeit in der Bibliothek, im Standesamt oder im Stadtarchiv.

Quelle: sz-online, 19.2.2005

Einrichtung eines Gerhard-Gundermann-Archivs in Hoyerswerda

Veranstaltungen in mehreren Städten erinnern an den Hoyerswerdaer Liedermacher Gerhard Gundermann (1955 bis 1998). Anlass ist sein 50. Geburtstag am Montag. Bereits am Sonnabend lädt die Kulturfabrik Hoyerswerda zu einem Konzert ein, das einstige Mitstreiter Gundermanns mit seinen Liedern gestalten. Am Sonntag erinnert eine Matinee in der Berliner Volksbühne an den Liedermacher, in Bielefeld ist ein Gesprächskonzert geplant. Am 5. März soll es eine Gundermann-Party in Halle geben, teilt die Kulturfabrik mit. Zudem wird in Hoyerswerda Gundermanns Märchenmusical „Malvina“ einstudiert. Premiere soll am 18. Juni sein. Die Kulturfabrik richtet auch ein Archiv ein und sucht Fotos, Texte und Mitschnitte von Gundermann-Auftritten.

Quelle: Sächsische Zeitung, 19.2.2005

Publikation des Stadtarchivs Meschede über die Stunde Null

Der Luftangriff erfolgte von 14.10 bis 14.20 Uhr. Er kostete 48 Menschen das Leben, 34 Verletzte wurden gezählt. Die Feuerwehr registrierte 105 mittlere Brände, 85 Kleinbrände. Zudem weist die Statistik für den schrecklichsten Tag Meschedes im Zweiten Weltkrieg 122 völlig zerstörte Häuser aus, 82 waren schwer und 102 Häuser leicht beschädigt. Die Bilanz des Luftangriffs auf Meschede am 19. Februar 1945, heute vor 60 Jahren.

Den Himmel über dem Sauerland entdeckten die Allierten im Herbst 1944 und wählten die Eisenbahnstrecke als Ziel. Ein erster Tieffliegerangriff wurde am 20. Oktober, ein zweiter am Tag darauf geflogen. Elf Tote waren in Meschede zu beklagen. Im Frühjahr 1945 verstärkte sich der Luftkrieg über der Stadt; immer mit dem Ziel Eisenbahnlinie. Doch dann waren die Honsel-Werke als entscheidendes Ziel ausgemacht.

Das Stadtarchiv Meschede hat unter dem Titel "Kriegsende – Die Stunde Null" (PDF-Datei, 1 MB) die letzten Kriegstage und das Weiterleben im Chaos geschildert, Informationen zum 19. Februar zusammengestellt. Auch Augenzeugenberichte.

Ein zweiter Großangriff auf Meschede erfolgte am 28. Februar. Schwere Bomberverbände erreichten die Stadt in drei Wellen. Hauptsächlich das Ruhrtal mit den Honsel-Werken und das Gebiet zwischen Beringhauser Straße und Schultenkamp waren getroffen. Es gab 38 Tote.

"Bis zum letzten schweren Angriff verging eine Zeit, in der die Sirenen fast ununterbrochen heulten, Tiefflieger die Stadt angriffen und die Menschen in ständiger Angst leben mussten", schildert das Stadtarchiv die Zeit bis Mitte März 1945, als sich nochmals Tieffliegerangriffe auf die Eisenbahn mehrten. Und: "Die letzten Bombardierungen fanden am 23. März 1945 statt mit dem Ziel, die Eisenbahnanlagen völlig zu zerstören. Neben dem Bahnhofsgebäude und vielen benachbarten Häusern wurden wieder die Honsel-Werke mit Spreng-Bomben beworfen."

Quelle: Westfälische Rundschau, 19.2.2005; Publikation "Kriegsende – Die Stunde Null" (PDF-Datei, 1 MB)