Im Mai 2005 jährt sich zum 60. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Um dieses Datum gebührend zu würdigen und zu dokumentieren, ist das Kreisarchiv Calw auf die Hilfe von Zeitzeugen und der Bevölkerung insgesamt angewiesen. Für verschiedene Veröffentlichungen und Projekte sucht es nicht nur zeitgenössisches Quellenmaterial, beispielsweise Dokumente, Lebensmittelmarken, Zonenpässe und Sondergenehmigungen der Besatzungsbehörden, sondern vor allem Photographien, die einen Eindruck von der Wirklichkeit des Lebens im Kreis Calw sowie seinen Gemeinden vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg vermitteln. Das Kreisarchiv möchte ferner die Erinnerungen der Bevölkerung an diese Zeit abfragen und bittet daher um persönliche Schilderung über das Leben vor und während des Nationalsozialismus sowie die Nachkriegszeit bis zur Gründung der Bundesrepublik.
Dabei geht es dem Archiv vor allem um Informationen, die den Einblick in die damaligen Zeiten vertiefen helfen, wie: die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Auswirkung auf den Kreis, die wirtschaftliche Situation in den 30er und 40er Jahren, die letzten Kriegstage, den Einmarsch der Alliierten, den Mangel an Wohnraum und Nahrung, Wasser und Brennmaterial, von der Not der Flüchtlinge und Vertriebenen und natürlich auch von der Kriegsheimkehr und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wer sich vorstellen kann, dem Kreisarchiv zu helfen bzw. an einer Niederschrift seiner Lebenserinnerungen interessiert ist, ist herzlich dazu eingeladen, mit dem Kreisarchivar Gregor Swierczyna (Telefon 07051/160314, E-mail: 44.Swierczyna@kreis-calw.de) Kontakt aufzunehmen. Die Informationen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Quelle: Pforzheimer Zeitung, 17.2.2005