Es ist eine Zusammenarbeit, die schon viele, viele Jahre bestens funktioniert: Stadt Pforzheim und Enzkreis haben ein gemeinsames Medienzentrum (früher Kreisbildstelle), das im Landratsamt untergebracht ist. Das hat zu den vielen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem 60. Jahrestag der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar stattfinden, einen ganz besonderen Beitrag geleistet: gestern präsentierten Bürgermeister Gert Hager, Wolfgang Antritter und Ulrich Kube (beide Medienzentrum) sowie Christian Groh (kommissarischer Leiter des Stadtarchiv Pforzheim) eine CD-ROM mit fast 1000 Fotos, die das Pforzheim vor der Zerstörung, nach dem Bombardement und von heute zeigen.
Und nicht nur das. Da vor allem die Schulen als Zielgruppe angesehen werden, um damit Unterrichstmaterial zur Geschichte Pforzheims zu besitzen, kann mehr als Fotos abgerufen werden. Es können virtuelle Stadtrundgänge unternommen werden. Es wird dargestellt, wie sich Altes und Neues verzahnen. Straßenkarten zeigen Veränderungen beim Wiederaufbau der Stadt. Mit auf die CD gebrannt ist ein Ausschnitt aus dem Film \“Code Yellowfin\“, zudem ein Interview mit einem 84-jährigen Augenzeugen des Luftangriffs und Texte, gelesen von Jens Peter (Stadttheater Pforzheim).
Die fünfte CD-ROM des Medienzentrums ist, wie deren pädagogischer Leiter Wolfgang Antritter erläutert, nach der Schloßkirche, den Wehrkirchen, den Eppinger Linien und einer Kreisrundfahrt nun Pforzheim vor und nach dem 23. Februar 1945 gewidmet. Christian Groh hat dazu eine Einführung verfasst, Gerhard Heinzmann, der evangelische Schuldekan, einen Beitrag \“Den Lebenden zur Mahnung – Erinnern heißt Versöhnen\“ geliefert.
Das Fotomaterial stammt zum großen Teil aus dem Stadtarchiv sowie aus der privaten Sammlung von Ulrich Kube, dem früheren stellvertretenden Leiter des Medienzentrums Pforzheim-Enzkreis. Als Ruheständler fand er die notwendige Zeit, sich diesem Projekt zu widmen. Da Sammlungen wie die des Tübinger Ansichtskartenherstellers Metz oder die Brugger-Luftbilder inzwischen im Landesmedienzentrum beziehungswiese im Haus der Geschichte öffentlich zugänglich sind, wurde ihm das zu einer zusätzlichen Hilfe.
An jede Pforzheimer Schule wird ein Exemplar der CD-ROM \“Pforzheim: Gestern – Zerstört – Heute\“ geliefert. Sie kann für den Unterricht kopiert werden. Interessenten können ein Exemplar gegen einen Unkostenbetrag von zehn Euro beim Medienzentrum Pforzheim-Enzkreis, Kronprinzenstraße 9 in Pforzheim erhalten.
Quelle: Pforzheimer Zeitung, 15.2.2005