Bildarchiv der Gemeinde Dahlem

In 2000 Fotografien wird die wechselvolle Geschichte der heutigen sechs Dorfgemeinschaften der Gemeinde Dahlem und das Entstehen ihrer sozialen und wirtschaftlichen Strukturen dokumentieren. Aufgebaut wurde das Gemeindebildarchiv vom früheren Gemeindedirektor Hubert Büth in Zusammenarbeit mit dem Schmidtheimer Realschullehrer Bodo Bölkow. Die beiden sammelten und reproduzierten nicht nur viele Bilder. Sie recherchierten auf Altentagen auch den Hintergrund der Bilder und versahen diese mit einem detaillierten Kommentar. Erst in dieser Kommentierung besteht der eigentliche Wert des Bildarchivs. Denn ohne detaillierte Beschreibung wären viele der Fotos spätestens für nachfolgende Generationen völlig wertlos.

Die Idee für das kommunale Bildarchiv geht auf den Gemeinderat zurück, der sich 1989 für einen Bildband aussprach. Viele Bürger folgten daraufhin dem Aufruf, historische Bilder für dieses Buch zur Verfügung zu stellen. Die "Altertümchen" wurden sorgfältig im Kaller Medienzentrum des Kreises Euskirchen auf Postkartengröße reproduziert. Die Originale gingen selbstverständlich unversehrt an die Besitzer retour.

Bis in das Jahr 1870 reicht die Bildersammlung zurück. Weit über 15 prall gefüllte Bände stehen in den Stahlregalen. Gegliedert ist das Archiv in Themenbereiche wie Ortsansichten, Hausansichten, Vereinsleben, Kirchen und kirchliche Feste, Berufsleben, Land- und Forstwirtschaft sowie Persönlichkeiten und besondere Ereignisse. Die Sammlung ist noch immer nicht abgeschlossen. Nach wie vor fänden Bürger bei Aufräumarbeiten oder Umzügen historische Fotografien auf ihrem Dachboden oder im Keller, die dann ins Rathaus gebracht würden.

Das gut sortierte Archiv ist denn auch die ideale Voraussetzung für diverse Bildbände und Broschüren, die vom Arbeitskreis "Kultur und Geschichte" herausgegeben werden. Vom großformatigen Gemeindebildband, der ersten Veröffentlichung aus dem kommunalen Bilderschatz, sind nur noch wenige Exemplare zu haben. In einem Ergänzungsband wurde Ende letzten Jahres die Identität sämtlicher Personen, die im Bildband auftauchen, recherchiert. Zwei weitere Broschüren beschreiben die Geschichte der Wegkreuze in der Gemeinde sowie die Historie des Klosters Maria Frieden.

Nach wie vor ist der Arbeitskreis dankbar dafür, wenn er mit alten Dokumenten versorgt wird.

Neben dem Bildarchiv hat die Gemeinde Dahlem selbstverständlich auch ein "normales" Archiv, das aus über 2000 Akten besteht, sortiert in Hunderten von Archivkartons. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahre 1806 und hat die Vermessung der Heide- und Ödlandländereien in Schmidtheim zum Gegenstand.

Herrscherin über beide großen Archive ist Melanie Meyer. Die junge Dame arbeitet seit sechs Jahren im Schmidtheimer Rathaus und hat den Aufbau des Bildarchivs quasi mitbegleitet. Frau Meyer hilft nicht nur aus, wenn beispielsweise Bürger eine Vereinschronik erstellen wollen und Bildmaterial benötigen. Sie hält auch für Interessierte die Veröffentlichungen des Arbeitskreises bereit.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 14.2.2005

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