Schutzbekleidung ist derzeit im Archiv des Bezirksgerichts Oberwart notwendig. Im Keller wurde massiver Schimmelpilzbefall festgestellt. Tausende Kilo Akten mussten bereits ausgelagert und spezialbehandelt werden, so Gerichtsleiter Theodor Moor.
Auf den Pilzbefall stieß man bei der Überstellung von Akten ins Landesarchiv. Im vor etwa zwölf Jahren eingerichten Keller wurden vor allem Grundbücher und Grundbuchakten gelagert. Wie die Feuchtigkeit in dem Übermaß hineingekommen ist, wisse man nicht, so Moor.
Da Pilze bei angeschlagenem Immunsystem gesundheitsgefährlich sein können, habe man Maßnahmen ergreifen müssen. Zum Betreten des Kellers sind Schutzoverall, -maske und -handschuhe erforderlich. Das Ausheben alter Akten erfolgt über eine Sammelbestellung: Ein Bediensteter geht zwei bis drei Mal in der Woche in den Keller, sucht alles zusammen und reinigt die Akten, bevor er sie nach oben bringt.
In einer angemieteten Halle werden die bereits ausgelagerten 15 Tonnen Akten "entpilzt": Die Ordner müssen Seite für Seite behandelt werden, um die Sporen abzutöten. In einem anderen Keller liegen weitere "zigtausende Akten", berichtet Moor. Sie müssen nun ebenfalls durchgesehen werden.
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bemühe sich nun um Expertisen zur Sanierung des Gebäudes. Ob die behandelten Grundbücher wieder im Keller untergebracht werden, sei eine Frage der Bauphysiker.
Quelle: Kleine Zeitung, 12.2.2005