Im Kellergeschoss des Amtes Nordstormarn befindet sich eine "Schatzkammer": Dort bewahrt das Archiv für die zwölf Gemeinden und die Amtsverwaltung umfangreiche Unterlagen aus der Vergangenheit auf.
Reinfeld/Heidekamp – "Der Mensch ist ein geschichtliches und geschichtsbewusstes Wesen, das seinen Standpunkt sucht", weiß Archivar Neidhart Poedtke (73) aus Heidekamp, der zum 650-jährigen Bestehens seines Heimatortes im Jahre 2002 eine Chronik für die Gemeinde verfasste. Grundlage der Arbeit bildet der Beschluss des Amtsausschusses Nordstormarn aus dem Jahre 1999, mit welchem die damals 50 000 Mark zur Einrichtung eines Archivs bewilligt wurden. "Vorbildlich für Schleswig-Holstein", freut sich Sönke Hansen als Leitender Verwaltungsbeamter. Das Amt hat im Übrigen einen Beratungsvertrag mit dem Landesarchiv in Schleswig abgeschlossen.
Ein Kellerraum wurde mit einer Klimaanlage ausgestattet, um Luftfeuchtigkeit und Temperatur optimal zum Schutz der Akten regulieren zu können. Davor befindet sich der Arbeitsraum des Archivars und seiner Mitarbeiterin Gisela Gaede-Mohr aus Rehhorst. Beide sind jeweils donnerstags von 8 bis 12 Uhr anwesend und empfangen dann auch Besucher, die Einblick in die Unterlagen nehmen wollen.
Rund 1500 Akten liegen in Kartons im Regal. Das Archiv ist in drei Bestände unterteilt: Dokumentation der Verwaltungsarbeit des Amtes und der Gemeinden; schulische Angelegenheiten aus Gegenwart und Vergangenheit sowie geschichtliche Quellen von Kommunen, Verbänden, Parteien und Priavtpersonen. Insbesondere die Schulchroniken seien auch Spiegelbilder des Dorfgeschehens und der politischen Verhältnissen in den verschiedenen Zeitepochen, so der ehrenamtliche Archivar.
Quelle: Bernd Nursey, Kieler Nachrichten, 12.2.2005