Eröffnung des Archivs der Anti-Atomkraft-Bewegung in Weisweil

Am 25. Februar wird in Weisweil ein Archiv eröffnet, das die Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung dokumentiert.

Vor 30 Jahren rückte der Ortsname "Wyhl" ins politische und mediale Rampenlicht Deutschlands. Ende Februar jährt sich ein Ereignis von großer Ausstrahlung: Die Platzbesetzung im Rheinauewald, die am 20. Februar 1975 begann, markierte seinerzeit einen Aufsehen erregenden Höhepunkt im Kampf gegen das dort vorgesehene Atomkraftwerk.

Seit ihren Erfolgen auf der politischen und juristischen Front ist es um die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen ruhiger geworden. Herausgebildet haben sie sich – ebenso wie die legendäre "Volkshochschule Wyhler Wald" – als direkte Folge der Atomkraftwerkspläne im Rheinwald zwischen Wyhl und Weisweil. Nachdem der Standort Breisach nicht durchsetzbar war, wollte das damalige Badenwerk dort bauen. Die CDU-Landesregierung unter Hans Filbinger unterstützte dieses Projekt vehement. Die ganze Region geriet in Aufruhr. Die Bevölkerung am Rhein, im Breisgau und im Kaiserstuhl spaltete sich in der Frage der Atomkraft. Den Befürwortern standen entschiedene Gegner gegenüber, die immer mehr wurden und schließlich das zuerst Undenkbare schafften: die Landesregierung erklärte sich nach Jahren der Auseinandersetzung bereit, im Wyhler Wald kein Atomkraftwerk zu bauen. Die Erleichterung war groß – und "Cleverle" Lothar Späth, der sich in den "Offenburger Vereinbarungen" hervorgetan hatte, wurde Ministerpräsident.

Quelle: Badische Zeitung, 5.2. und 12.2.2005; Kontakt: Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen, c/o Lore Haag, Hauptstr. 53, 79367 Weisweil, Tel.: 07646-286

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