Am 15. / 16. April 1945 war für die Burscheider Bevölkerung das Ende des Zweiten Weltkrieges gekommen. Exakt 60 Jahre später wird am 15. April, 19.30 Uhr, in den Räumen der Kreissparkasse Köln in Burscheid die Ausstellung \“60 Jahre Kriegsende in Burscheid\“ eröffnet. Zu verdanken ist die Schau mit zahlreichen Exponaten aus den Kriegsjahren den Ehrenamtlern des Stadtarchivs Burscheid.
Am Montagmorgen stellten Barbara Sarx und Sabine Wurmbach gemeinsam mit Anne Marie Frese sowie Rolf Engelhardt vom Geschichtsverein im Rathaus das Konzept der geplanten Aktionen vor. Mit bei der Präsentation auch Bürgermeister Hans Dieter Kahrl samt dem Leiter des Kulturamtes, Franz Kratochvil. Insbesondere Sarx und Wurmbach haben in den vergangenen Wochen vorgefundene Bestände gesichtet und geordnet. Weil aber noch viele Zeugnisse jener Jahre in den Schubladen vermutet werden können, haben die Initiatoren die dringende Bitte geäußert, dass sich die betreffenden Bürger melden. Gegebenenfalls würden die entsprechenden Unterlagen auch abgeholt. So hat beispielsweise die pensionierte Burscheider Fotografin Hermine Weber den gesamten fotografischen Nachlass ihres Vaters Herrmann Weber kürzlich dem Stadtarchiv überlassen. Gesucht werden Zeitdokumente wie Postkarten, Brotmarken, Lebensmittelkarten, Kleidung, Briefe, Notzeitungen, Entlassungspapiere aus der Kriegsgefangenschaft oder auch Gebrauchsgegenstände aus jener Zeit zwischen Oktober 1944 und Juni 1945.
Am Sonntag, 8. Mai, findet eine Veranstaltung mit dem Jugendparlament am \“Russengrab\“ auf dem Friedhof statt. Dann sollen alle 44 ermordeten Zwangsarbeiter namentlich genannt werden.
Darüber hinaus wird es am 26. April, 19.30 Uhr, eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen im Haus der Kunst geben. Auch eine Lesung \“Literatur der Stunde Null\“ ist geplant. Begleitend zur Ausstellung wird eine Dokumentation erarbeitet, die bis zum Stadtjubiläum 2006 fertig gestellt sein soll. Rechtzeitig bis zum Tag der Kapitulation will die Arbeitsgruppe der Real- und Hauptschule ihre Dokumentation zur NS-Zeit im Megaphon vorstellen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 2.2.2005