Ausstellung zu Bernhard Minetti in der Berliner Akademie der Künste

Bernhard Minetti zählt zu den bedeutendsten deutschen Schauspielern des vergangenen Jahrhunderts. Anläßlich seines 100. Geburtstag am 26. Januar ist jetzt in Berlin unter dem Titel \“Nachspiel\“ eine Ausstellung der Akademie der Künste zu sehen, die seinen künstlerischen Nachlass aufbewahrt. Dazu ist auch eine umfangreiche Bildbiografie erschienen. Gezeigt werden zum Teil bisher unveröffentlichte Dokumente, Briefe und Fotos, die von einem Hörspielkabinett und kleinen Filmstudios ergänzt wird.

Minettis Leben füllen 270 Archivkästen, darunter auch zahlreiche Unterlagen aus der NS-Zeit samt Einladungen Hitlers und Görings. Die Zeit im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt mit Gustaf Gründgens als Generalintendant sollte Minetti ein Leben lang begleiten und auch immer wieder mit Vorwürfen konfrontieren, er sei ein «strammer Nazi» gewesen.

Ausführlich dokumentiert die Ausstellung, die auch den privaten Minetti als Fußballfan zeigt, die Höhepunkte in Minettis Schauspielerleben im Berlin der Nachkriegszeit. Auch an eine berühmt gewordene Inszenierung in der Berliner Volksbühne von 1982 wird erinnert, als Minetti Goethes «Faust» in der Regie von Klaus Michael Grüber spielte. Seine letzte Rolle war kurz vor seinem Tod der Schauspiellehrer in Brechts «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui» am Berliner Ensemble in einer Inszenierung von Heiner Müller. Minetti starb am 12. Oktober 1998 in Berlin.

Quelle: news.de, 20.1.2005

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