Im Mercedes-Firmenarchiv

\“Das gute Gewissen des Unternehmens\“ nennt Archivleiter Dr. Harry Niemann sein Reich, das in Kellerräumen unter dem Mercedes-Benz-Museum im Werk Untertürkheim liegt. Der Publizist und Sozialwissenschaftler Niemann war seit 1987 als Journalist und Sachbuchautor tätig (u.a. als Mitarbeiter bei der FAZ im Bereich Technik und Motor), ist seit 1989 Leiter des Historischen Archivs der Mercedes-Benz AG und seit März 2001 Leiter des Bereichs Unternehmensgeschichte und Konzernarchiv der DaimlerChrysler AG (Interview). 

Das Archiv, das neben Untertürkheim heute noch Räume in der Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen (Vorstandsdokumente) und im Classic Center in Fellbach besitzt, wurde 1936 gegründet. Das \“Gedächtnis\“ der Erfinder des Automobils archiviert Dokumente und Artefakte aus der über 115 Jahren alten Geschichte des Automobils, der DaimlerChrysler AG und ihrer Ursprungsfirmen. Jedes Jahr kommen rund 10.000 Anfragen. Etwa acht Doktoranden sichten hier jährlich Material für ihre Doktorarbeit – allein die Buchbestände liegen bei etwa 9.000 Bänden.

Dass das Archiv weiter wachse, liege auch daran, dass es bei den Konzernmitarbeitern mittlerweile das Bewusstsein gebe, dem Archiv wenigstens Material anzudienen. So lagern im Archiv 7,7 Kilometer bearbeitete Akten und noch 5,5 Kilometer unbearbeitete Dokumente. Dieses größte europäische Wirtschaftsarchiv mit seinem 18-köpfigen Mitarbeiterteam besitzt zudem über 2,3 Millionen Fotos, aber auch die Filme von legendären Silberpfeil- Rennen, aufbereitet und teilweise digitalisiert.

Kontakt:
DaimlerCrysler AG
Konzernarchiv
COM/CL. HPC G328
70546 Stuttgart
0711/17-22821

Quelle: Stuttgarter Nachrichten, 29.12.2004

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