Düsseldorfer Stadtmuseum entdeckt die Museumspädagogik

Als die Direktorenstelle des Düsseldorfer Stadtmuseums im letzten Jahr mit Susanne Anna neu besetzt wurde, wurde zugleich die Gelegenheit genutzt, eine Neukonzeption des alten, dreigeteilten Speeschen Palais in Auftrag zu geben. Damit ist Düsseldorf die erste Stadt in Deutschland, die sich den Luxus eines so gut wie neuen Stadtmuseums leistet. Jahrzehntelang galt vor allem die Devise, das Bestehende zu erhalten und möglichst wenig zu investieren. Besonders die Stadtmuseen leiden unter den Sparzwängen der vergangenen Jahre. Sie gelten oft als unattraktiv und haben, im Vergleich etwa zu den großen Kunsthallen, kaum Spektakuläres zu bieten. Selbst in der ehemaligen Residenz- und heutigen Landeshauptstadt Düsseldorf fristete das Stadtmuseum ein Schattendasein.

Die neue Direktorin Susanne Anna wurde nun aber nicht nur mit weitreichenden Befugnissen, sondern auch mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet. Der Ausstellungsetat allein wurde auf eine viertel Million Euro verfünffacht, und für die Sanierung des Hauses stehen im nächsten Jahr 500.000 Euro zur Verfügung. Die Umbauphase soll im Mai 2005 beginnen, die Wiedereröffnung ist für Januar 2006 geplant. Bis dahin wird der Altbau mit seinen fast 50 Räumen von Grund auf saniert. Etliche Wände werden entfernt und alle mit Pappe verklebten Fenster geöffnet.

Die Dauerausstellung soll chronologisch und thematisch geordnet werden. Herausragende Gestalten der Stadtgeschichte, wie Johannes Ey oder Joseph Beuys, bekommen eigene Räume. Dazwischen stehen immer wieder Computer, an denen sich die Besucher umfassend informieren können. Zudem werden sie mit PDAs (Portable Digital Assistents) ausgestattet, die sie durch die Ausstellung begleiten. Auch wird es Projekträume geben, in denen aktuelle Bezüge zwischen dem Museum und der Stadt hergestellt werden können. Insgesamt wird es zwar weniger zu sehen geben – etwa zehn Prozent der rund 100.000 Exponate. Dafür wird das Düsseldorfer Stadtmuseum, das 30 festangestellte Mitarbeiter hat, aber künftig freien Eintritt gewähren: am Wochenende bis 24 Uhr, unter der Woche bis 20 Uhr.

Kontakt:
Stadtmuseum Düsseldorf
(ehem. Palais Spee)
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf
Tel. 0211/8996170
Fax: 0211/8994019
gabriele.frind@stadt.duesseldorf.de

Quelle: Peter-Philipp Schmitt, FAZ, 15.11.2004, 8.

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