Akten des Kerpener Gerichts

Seit Mai 2003 arbeitet Maria Rößner-Richarz als freie Mitarbeiterin des Rheinischen Archiv- und Museumsamtes des Landschaftsverbands Rheinland für ein Projekt unter der Trägerschaft des „Vereins der Heimatfreunde Stadt Kerpen“. Das Projekt, an dem auch das Stadtarchiv Kerpen beteiligt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, sämtliche noch vorhandenen Gerichtsakten des Kerpener Schöffengerichtes aus dem 16. bis zum 18. Jahrhundert zu erschließen. Dabei handelt es sich um 18 Archivkartons mit den Schriften von mehr als 1.500 Gerichtsverhandlungen, die bis 1986 im Besitz des Pfarrarchivs St. Martinus waren und schließlich dem Stadtarchiv aufgrund besserer Lagerungsmöglichkeiten übertragen wurden.

Die Erschließung der Akten ermögliche wichtige Einblicke in die Rechts- und Herrschaftsgeschichte, aber auch in das Alltagsleben Kerpens, erläutert Susanne Harke-Schmidt, Stadtarchivarin und Vorsitzende des Heimatvereins gegenüber der Rundschau. Bisher ist ein Drittel der Akten durchgearbeitet. Jeder einzelne Fall soll am Ende in einer Datenbank gesammelt und in einem Findbuch zusammengefasst werden. Erste Berichte wurden bereits publiziert (siehe Artikel vom Februar).

Kontakt:
Rheinisches Archiv- und Museumsamt
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim-Brauweiler
Tel.: 02234-9854-0
Fax.: 02234-9854-285

Quelle: Bärbel Hübner, Kölnische Rundschau, 18.10.2004

Umzug des StA Lüdenscheid verzögert sich

Der einst für Mitte Oktober geplante Umzug des Stadtarchivs Lüdenscheid (Link) in die Kerksighalle verzögert sich, da der Umbau der Halle noch nicht abgeschlossen ist. Ein neuer Termin konnte noch nicht benannt werden. Die Ursachen für die Verzögerung liegen in der Installation der Wandflächenheizung und bei den Stahlbauarbeiten begründet.

Die Archiv-Bestände sind bis zum letztendlichen Umzug nach Angaben der Zentralen Gebäudewirtschaft in Lüdenscheid aber im ehemaligen Telekom-Gebäude gut zwischengelagert. Dort ist die Nähe zum Rathaus und die nötige Statik des Gebäudes gewährleistet.

Kontakt:
Stadtarchiv Lüdenscheid
Rathausplatz 2
D-58507 Lüdenscheid
Telefon: 02351-171388
Telefax: 02351-171608

Quelle: Birgit Schlieper, Lüdenscheider Nachrichten, 13.10.2004

Ausstellung Reichenauer Handschriften in der BSB

Der Faksimile Verlag Luzern hat eine neue Edition des vor mehr als 1.000 Jahren auf der Bodensee-Insel Reichenau für den kunstfördernden Erzbischof Egbert geschaffenen Codex Egberti angekündigt (Link zum Verlag). Nachdem die mittelalterliche Handschrift im Frühjahr 2004 in die UNESCO-Liste der besonders wertvollen Kulturgüter „Memory of the World“ aufgenommen wurde, wird sie nun im Original zusammen mit dem Evangeliar Ottos III. und Faksimiles anderer herausragender Handschriften vom 18. Oktober bis zum 28. November 2004 in der Schatzkammer der Bayerischen Staatsbibliothek zu sehen sein.

Kontakt:
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstraße 16 
80539 München
Dr. Béatrice Hernad
Tel.: 089/28638-2260, Fax: -2266
hernad@bsb-muenchen.de

Quelle: Thomas Engbers, DAMALS Geschichte online, 14.10.2004

100 Jahre Neusser Hafenbahn

Die Neusser Eisenbahn wird 100 Jahre alt. Die Bahn ist eine der vier Säulen der Neuss-Düsseldorfer Häfen, wird daher auch "Hafenbahn" genannt. Am 24. Oktober wird das Jubiläum gefeiert, bei dem historische Lokomotiven aus dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen über Neusser Gleise rollen und Passagiere zu „Hafenrundfahrten“, aber auch zu drei Sonderfahrten nach Düsseldorf einladen werden. 

Im Auftrag der Neuss-Düsseldorfer Häfen lässt Dr. Jens Metzdorf, Leiter des Neusser Stadtarchivs, eine Chronik zum Jubiläum erarbeiten. Ihm gilt der Juni 1904, als die ersten Arbeiter der städtischen Hafen- und Ringbahn eingestellt wurden, als eine der Geburtsstunden der Neusser Eisenbahn. Im gleichen Monat wurden auch die Baupläne für die Bahn ausgelegt, die erst im Januar 1908 betriebsbereit war. Der Bauantragstellung waren zehn Jahre der Planung vorangegangen. Frei wurde der Weg Richtung Hafenbahn aber erst, als die Staatsbahn im Dezember 1903 einen fast zwanzig Jahre bestehenden Vertrag kündigte und der Stadt nahe legte, selbst eine Verbindung zum geplanten Güterbahnhof herzustellen. 

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss am Rhein
Oberstr. 15
41460 Neuss
Telefon 0 21 31 / 90 42 50
Fax 0 21 31 / 90 24 33
stadtarchiv@stadt.neuss.de

Quelle: Christoph Kleinau, NGZ-online, 15.10.2004

Rotstift streicht Kultur in Prenzlau

Die Stadt Prenzlau wird ihre Ausgaben für Kultur in den Jahren 2005 bis 2008 deutlich reduzieren. Der Haushalt 2005 der Kreisstadt kann nur gesichert werden, wenn sämtliche Rücklagen aufgebraucht werden. Zusätzlich sind erhebliche Einsparungen erforderlich. 

Ausgabenschwerpunkt für Prenzlau ist das Kulturzentrum im Dominikanerkloster, wo neben dem Museum der Kreisstadt auch die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und ein Veranstaltungszentrum Platz gefunden haben. Der Betrieb des Klosters wird mit einer negativen Bilanz von rund 700.000 Euro das Stadtsäckel belasten. Das ursprüngliche Finanzierungskonzept, nach dem Gewinnbeteiligungen aus Gesellschaften, an denen die Stadt beteiligt ist, den Hauptteil der Einnahmen ausmachen, ist zusammengebrochen. 

Nun sieht ein neues Konzept für den Betrieb des Klosters eine Kostenreduzierung und eine Erhöhung der Einnahmen vor. Dabei wird es auch zu Personalreduzierungen kommen, vor allem im Museum, in der Stadtbibliothek und bei der Veranstaltungskoordination. Reduktion der Arbeit auf die Pflichtaufgaben lautet das zukünftige Leitmotiv des Prenzlauer Kulturzentrums

Kontakt:
Dominikanerkloster Prenzlau
Kulturzentrum und Museum
Uckerwiek 813
17291 Prenzlau
Tel. : ( 03984 ) 865 – 134
Fax: ( 03984 ) 865 – 169 
mailbox@dominikanerkloster-prenzlau.de
stadtarchiv@dominikanerkloster-prenzlau.de 

Quelle: Märkische Oderzeitung, 15.10.2004

Fotoausstellung: Leben in Detmold

Wie kaum eine andere Epoche der Detmolder Geschichte ist die Zeit zwischen 1914 und 1933 eine Zeit der Umbrüche und der Veränderungen: Krieg, Revolution, Gründung und Untergang der Weimarer Republik markieren historische Einschnitte, die ihren Widerhall auch in der Entwicklung der lippischen Landeshauptstadt fanden.

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Das Leben in Detmold jener Jahre wurde jedoch auch von den lokalen Traditionen und Veränderungen bestimmt, die die großen Einflüsse von Außen filterten, modifizierten und der Geschichte vor Ort einen eigenen Charakter verliehen.

Die Ausstellung \“Eine Stadt im Bild – Leben in Detmold 1914-1933\“ zeichnet diesen Charakter anhand von Fotografien aus den Sammlungen des Staatsarchivs Detmold, des Stadtarchivs und der Lippischen Landesbibliothek Detmold nach. Sie greift damit bewusst auf ein Medium zurück, das sich eben in dieser Zeit zu einem Massenausdrucksmittel entwickelte. Dem heutigen Betrachter präsentieren sich Bilder aus den verschiedensten Lebensbereichen einer vergangenen Epoche, die, abhängig vom Kontext ihrer Entstehung und ihres Motivs, fremd oder vertraut, verwirrend oder altbekannt erscheinen mögen.

Info:
Eine Stadt im Bild: Leben in Detmold 1914-1933. Fotoausstellung vom 20.10.-17.12.2004.
Ausstellung im Rahmen des 5. stadtgeschichtlichen Projekts: \“Krieg, Revolution und Republik. Detmold 1914-1933\“

Die Begleitbroschüre zur Ausstellung ist im Staatsarchiv erhältlich.

Kontakt:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Str. 2
32756 Detmold
Tel. 05231/7660
Fax: 05231/766114
stadt@lav.nrw.de

Dem Stadtarchiv stehen die Einrichtungen des Staatsarchivs zur Verfügung (Lesesaal, Werkstätten).

Öffnungszeiten:
Montags von 8 bis 20 Uhr
Dienstags bis Donnerstags von 8 bis 16 Uhr
Freitags von 8 bis 13 Uhr.

Ansprechpartner ist der Stadtarchivar Dr. Andreas Ruppert.
Tel.: 0 52 31 766-110
andreas.ruppert@lav.nrw.de

Saarbrücker Bürokratiedschungel lichten

Die Saarbrücker CDU-Stadtratsfraktion legt erste Beispiele veralteter und überholter Normen und Richtlinien vor, die im Rahmen der angekündigten Deregulierung gestrichen werden könnten, darunter die Archivsatzung der Landeshauptstadt Saarbrücken. Hier regelt § 3 die Benutzungserlaubnis und legt fest, dass die Benutzung des Archivs nur auf schriftlichen Antrag zugelassen ist. Dazu Martin Karren, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion: „Warum kann man sein Anliegen, das Stadtarchiv nutzen zu wollen, nicht auch mündlich durch Vorsprache bei der Archivleitung vortragen? Jeder Interessent muss so erst einmal ein Schreiben aufsetzen, in dem er sein Anliegen vorträgt, muss dieses frankieren, zur Post bringen und auf die Erteilung einer Genehmigung im günstigsten Falle drei Tage lang warten. Das ist unnötig umständlich und bürgerunfreundlich.“ 

Dies sei wohl auch der Grund, warum das Stadtarchiv Saarbrücken nach eigenen Angaben diese Regelung kaum noch anwende, weil übergeordnete Vorschriften einen weitestgehend freien Zugang zum Archiv ermöglichen. Daher erscheint Martin Karren hier eine Prüfung der Vorschrift dringend notwendig.

Kontakt:
Stadtarchiv Saarbrücken
Nauwieserstr. 3
D – 66111 Saarbrücken
Fon: (0681) 9051546 
Fax: (0681) 9051215

Quelle: Saar-Echo, 14.10.2004

Rommels Nachlass neu geordnet

Anlässlich des 60. Todestages von Erwin Rommel ordnen das Stadtarchiv Ulm und die Ortsverwaltung Herrlingen den Nachlass des Generalfeldmarschalls neu, dessen Name unverändert Klang hat. Nach anfänglichen spektakulären militärischen Erfolgen im Zweiten Weltkrieg hatte der \“Wüstenfuchs\“ Rommel die ihm unterstellte Afrika-Panzerarmee bei Al-Alamein vor den Engländern zurückgezogen. Der erfahrene Soldat hatte 1942 die militärische Lage als aussichtslos erkannt. Rommel lag im Lazarett, als am 20. Juli 1944 das Stauffenberg-Attentat auf Hitler misslang. Hitler erfuhr wohl im Oktober von angeblichen Kontakten Rommels zu den Verschwörern. Damit war das Schicksal des Generalfeldmarschalls besiegelt. Am 14. Oktober 1944 wurde er zum Selbstmord gezwungen. 

Zum Nachlass Rommels gehören unter anderem einmalige Fotos, Lagezeichnungen von Rommels Hand, Tagebuchseiten, Orden, Uniformstücke. Exponate, die noch in Dachkammern lagern, werden nun hervorgeholt und ausstellungsreif gemacht. Im Lauf des kommenden Jahres soll das kleine Museum in der Herrlinger Villa Lindenhof, das der Gemeinde Blaustein gehört und bisher vor allem wissenschaftlichen Forschungszwecken dient, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Auf einer eigenen Etage dieser Villa wird dann auch der Nachlass Anna Eissingers zu sehen sein. Die Pädagogin hatte von 1926 bis 1933 in Herrlingen ihr eigenes Landschulheim nach den Ideen der Reformpädagogik geleitet, bis sie als Jüdin mit ihren Schülern nach Südengland emigrierte. Von ihrem neuen Internat in der Grafschaft Kent aus setzte sie sich für die rund 10.000 jüdischen Kinder ein, die nach der Reichspogromnacht in England aufgenommen wurden.

Kontakt:
Stadtarchiv Ulm,
Schwörhaus, Weinhof 12,
89073 Ulm
Telefon: 0731/161-4200
Telefax: 0731/161-1633
stadtarchiv@ulm.de

Rommel-Museum
Lindenhof 2, Villa Lindenhof
89134 Blaustein-Herrlingen
Tel: 07304/7044
Fax: 07304/7046

Quelle: Rüdiger Bäßler, Stuttgarter Zeitung, 14.10.2004

200 neue Stockumer Akten

Ein neues, von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Susanne Maetzke erstelltes Findbuch dokumentiert im Stadtarchiv Werne das ehemalige Amt Herbern in den Jahren 1891 bis 1975. Da die Stadt Werne bei Eingliederung der Gemeinde Stockum im Zuge der kommunalen Gebietsreform 1975 nur wenige Akten übernehmen konnte, wurde jetzt von der stellvertretenden Museums- und Archivleiterin versucht, alle noch vorhandenen Depots aufzufinden. 

Insbesondere in der Kardinal-von-Galen-Schule in Stockum fanden sich zahlreiche alte Schulakten auch der ehemaligen Landschulen von Horst, Wessel und der evangelischen Schule. Bedeutsam ist hierbei auch die von einem ehemaligen Rektor der Schule erstellte umfangreiche Zeitungsausschnittssammlung. 

Einen großen Teil des Bestandes bilden die Bauakten des Gersteinwerkes. Da die Gegenüberlieferung des Werkes fehlt, wurden diese Akten in Rücksprache mit dem Arbeitsbereich Bauordnung der Stadt Werne im Stadtarchiv deponiert und verzeichnet. Um alle im Archiv vorhandenen Akten der ehemaligen Gemeinde Stockum in einem Findbuch zu vereinigen, wurden auch die amtlichen Bauakten der Zeche Werne Schacht IV, die bereits 1996 von Susanne Maetzke dokumentiert worden waren, in das neue Findbuch aufgenommen. 

Kontakt:
Stadtarchiv Werne
Bahnhofstraße 8
59368 Werne
Telefon: 02389/71538
Telefax: 02389/71524
s.maetzke@werne.de

Quelle: Westfälischer Anzeiger, 14.10.2004

Wanderausstellung des VfB eröffnet

Mit der Eröffnung der neu konzipierten Wanderausstellung des VfB Stuttgart macht der Fußballverein nach den Worten seines Präsidenten Erwin Staudt einen ersten Schritt in Richtung auf das geplante VfB-Museum. Dafür sollen nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion geeignete räumliche Voraussetzungen zur Verfügung stehen, so dass den Fans die Geschichte des Vereins näher gebracht werden könne. 

In fünf Themenbereichen präsentiert die neue Wanderausstellung die 111-jährige VfB-Geschichte. Unter den Ausstellungsstücken sind einmalige Kostbarkeiten aus dem Archiv des VfB Stuttgart, beispielsweise das Silberne Lorbeerblatt von Bundespräsident Theodor Heuss zur Meisterschaft 1950. Mit der Ausstellung greift der VfB Stuttgart auf Erfahrungen aus dem Jahr 1993 zurück, als die Vereinsgeschichte aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums mit großem Erfolg gezeigt wurde. 

Kontakt:
VfB Stuttgart 1893 e. V.
Mercedesstraße 109
70372 Stuttgart
Tel.: 01805/8325463 (12 Cent pro Minute)
Fax: 0711/55007-33

Quelle: Homepage VfB Stuttgart, 11.10.2004