Fotografische Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges

Gesucht: Westfälische Fotos aus dem Jahr 1945

Im Mai 2005 jährt sich zum sechzigsten Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Aus diesem Anlass planen das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und das Westfälische Landesmedienzentrum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnerinstitutionen eine Fotoausstellung, in der das Jahr 1945 – gleichzeitig das Ende des Krieges wie den Neuanfang der Nachkriegszeit bezeichnend – unter verschiedenen Blickwinkeln ins Bild gerückt werden soll.

\"Münster, Die Ausstellung wird Ende April 2005 im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster eröffnet und von einem Katalog begleitet werden.

Für dieses Projekt sucht das Bildarchiv des Westfälischen Landesmedienzentrums westfalenweit Fotografien aus dem Jahre 1945. Damit sind private Aufnahmen gleichermaßen gemeint wie solche öffentlicher Natur. Das Spektrum ist nur durch den Zeitraum 1945 eingegrenzt; thematisch kann es vom Foto des Abwehrkampfes der letzten Kriegsmonate über das wieder erwachende Leben in den Trümmerstädten bis zur Familienaufnahme des ersten Nachkriegs-Weihnachtsfests reichen. \"Münster,

Ziel ist, mit Hilfe der Fotografien einen Eindruck von der Wirklichkeit des Lebens in der „Stunde Null“ zu vermitteln: von Bomben, Leid und gezeichneten Gesichtern der letzten Kriegstage, vom Einmarsch der Alliierten, vom Mangel an Wohnung und Nahrung, Wasser und Brennmaterial, von der Not der Flüchtlinge und Vertriebenen, aber auch von Kriegsheimkehr, Ruinenromantik, Lebenshunger und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gesucht werden Einzelfotografien und Fotosammlungen beliebigen Formats im Original, die exakt im Jahr 1945 aufgenommen wurden und Motive aller Art aus der Region Westfalen-Lippe abbilden. Die hier dargestellten Fotos sollen eine Hilfe sein und eine Vorstellung von möglichen Motiven vermitteln.

Wer sich als Archiv, Museum, Heimatverein oder Privatperson im Besitz solcher Aufnahmen befindet oder sich nun wieder an geerbte Familienalben auf dem Dachboden erinnert fühlt und in Form einer Leihgabe zum Gelingen der landesweiten Ausstellung beitragen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, mit dem Westfälischen Landesmedienzentrum (0251/591-4719, bildarchiv@lwl.org) Kontakt aufzunehmen. Ansprechpartnerin ist Frau Fleege. Das Landesmedienzentrum bedankt sich bereits im Voraus bei allen Antwortenden für ihr reges Interesse.

Gadebuscher Archivstandort umstritten

Drei Einbrüche in zwei Jahren in die Baracke am Schloss machen deutlich, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Stadt- und Verwaltungsarchiv Gadebusch nicht ausreichen. Ein Umzug nach Rehna hätte kurzfristig Abhilfe schaffen können. Die entsprechende Verwaltungsvereinbarung zwischen der Stadt Gadebusch und dem Amt Rehna sah vor, die Räume des Rehnaer Archivs gemeinsam zu nutzen. An den Personal- und Sachkosten hätten sich Rehna und Gadebusch jeweils zur Hälfte beteiligt. Für die Gadebuscher Archivarin würde der Umzug ein Wechsel des Arbeitsortes nach sich ziehen. Die Vereinbarung wäre am 1. Januar 2005 in Kraft getreten und zunächst auf fünf Jahre befristet gewesen.

Die Gadebuscher Stadtvertreter entschieden auf ihrer jüngsten Sitzung jedoch, den Umzug von der Tagesordnung zu streichen. Das Stadtarchiv müsse in Gadebusch bleiben, so die mehrheitliche Meinung. Die Sicherheitsfrage könne kein Argument für einen Umzug sein. Stattdessen sei die Stadtverwaltung gefordert, die Sicherheit im Gebäude zu erhöhen, beispielsweise durch Gittern vor den Fenstern. – In der Diskussion waren sich die Stadtvertreter einig, dass für das Gadebuscher Stadtarchiv eine Dauerlösung anzustreben sei.

Kontakt:
Stadtarchiv Gadebusch
19205 Gadebusch
Tel. 03886/22/21
Fax: 03886/3057

Quelle: Sylvia Parton, Gadebuscher-Rehnaer Zeitung, 23.10.2004

Eschweiler: Mehr Radwege, Kultur und ein Archivar

Nach der Kommunalwahl Ende September 2004 können im Eschweiler Rat SPD-Fraktion und Bündnis 90/Die Grünen koalieren. Der jetzt abgeschlossene Koalitionsvertrag stellt die Weichen für die gemeinsame Politik in den nächsten fünf Jahren. Beiden Fraktionen sei der enge finanzielle Rahmen der Kommune bekannt, gleichwohl gebe es eine soziale Verantwortung gegenüber den Menschen der Stadt, was im Koalitionsvertrag zum Ausdruck kommen soll.

Neben den Punkten Stadt- und Verkehrsentwicklung sowie Vernetzung von Schul-, Jugend- und Sozialarbeit wird ein weiterer zukünftiger Schwerpunkt in der Kulturpolitik liegen. Hier formulieren die Koalitionäre ein Bekenntnis zur VHS, zur Städtischen Musikschule, Stadtbücherei, zum Kulturmanager und zum Kulturbahnhof und bekunden die Absicht einen Stadtarchivar einzustellen.

Kontakt:
Stadtarchiv Eschweiler
Rathausplatz 1 
52249 Eschweiler, 
Tel.: (02403) 71-0 
Fax: (02403) 71-384

Quelle: Aachener Zeitung, 21.10.2004

Das älteste Dokument im Kreisarchiv Esslingen von 1404

Kulturgut wurde erlebbar kürzlich beim bundesweiten TAG DER ARCHIVE. Und der Esslinger Kreisarchivar Manfred Waßner betont, dass ein Großteil allen Archivguts der Öffentlichkeit eigentlich immer zugänglich ist. 

Die Nürtinger Zeitung druckte als Appetithäppchen zum Wochenende und Beleg für die Bedeutung des Kreisarchivs das älteste Dokument aus dessen klimatisiertem Magazin ab: Von 1404 stammt die Urkunde, die Graf Eberhardt von Württemberg damals ausstellte und in der er zustimmte, als Aubreht Tegan, Vogt zu Stuttgart, und Bentz Hummel, Vogt zu Urach, dem Haintz Stoll von Bernhusen die Mühle zu Bonbach (heute: Bombach) mit 3 Mannsmahd Wiesen und Garten dabei als Erblehen geliehen haben. Der Müller hat jährlich dem Amtmann zu Gretzingen 7 Pfund 5 Schilling Heller zu entrichten und darf im Schönbuch Bau- und Brennholz hauen. Die armen Leute zu Ech dem Dorf sind in der Mühle gebannt. Bei Veränderungsfällen der Mühle zahlt der Müller je 1 Pfund Heller Weglösin und Handlohn, bei Veränderungsfällen des Hofs Bonbach hat er dem Hof 4 und 1/2 Schilling Heller Weglösin und Handlohn zu Hilf zu geben.

Ein kurzes Regest des Originalpergamentes mit dem Siegel des Ausstellers findet man in den Württembergischen Regesten, Nummer 11428.

Kontakt:
Kreisarchiv Esslingen 
Pulverwiesen 11 
73726 Esslingen am Neckar 
Tel.: 0711/3902-2340 
Fax: 0711/3902-1045

Quelle: Nürtinger Zeitung, 21.10.2004

Die 50er Jahre in Villingen und Schwenningen

Eine \“Reise in die Vergangenheit\“ versprechen die Autorinnen Ingeborg Kottmann und Ute Schulze der beiden jetzt vorgestellten Bildbände über die fünfziger Jahre in den Städten Villingen und Schwenningen. Rund sechs Monate hat die Recherche und Zusammenstellung der Bände durch die beiden beim Stadtarchiv Villingen-Schwenningen tätigen Archivarinnen gedauert.

Die dafür verwendeten, bislang meist unveröffentlichten Fotos stammen aus dem städtischen Archiv, von privaten Leihgebern und Vereinen. So ergibt sich auf insgesamt 72 Seiten ein \“lebensechtes Spiegelbild dieser ereignisreichen Jahren, in denen sich vieles schnell veränderte\“, wie Ute Schulze es ausdrückt.

Kontakt:
Amt für Kultur
Abteilung Stadtarchiv und Museen
Lantwattenstraße 4
78050 Villingen-Schwenningen
Telefon 07721 / 82-2383
Telefax 07721 / 82-2387
stadtarchiv@villingen-schwenningen.de

Quelle: suedkurier.de, 21.10.2004

Seelenheil und irdischer Besitz (CFP)

Testamente als wirtschafts-, rechts- und sozialhistorische Quellen für den Umgang mit den \“letzten Dingen\“, so lautet das Thema der fünften interdisziplinären Tagung der Reihe "Sterben, Tod und Jenseitsglaube", die vom 18. bis 20. November 2005 im Kloster Irsee durchgeführt werden wird. Via H-Soz-u-Kult bitten die Veranstalter Dr. Markwart Herzog, Irsee, und Dr. Cecilie Hollberg, Magdeburg, um Beiträge (CFP-Deadline: 27.2.2005). Es werden Vorschläge für Beiträge gesucht, die als exemplarische Fallstudien angelegt sind. Abgeschlossene Untersuchungen können vorgestellt werden, vorzugsweise jedoch laufende und aktuelle Projekte.

Testamente verfügen über den materiellen Besitz der Erblasser. Hinterbliebene Angehörige und/oder begünstigte Institutionen werden mit Erbanteilen bedacht. In verhältnismäßig großem Umfang haben Erblasser vor allem in vorreformatorischer Zeit die vererbten Güter zur Sicherung ihres \“Seelenheils\“ im Sinne einer \“Jenseitsvorsorge\“ verwendet: Der Testierende setzt sich in seiner letztwilligen Verfügung mit dem auseinander, was man traditionell als das \“Jenseits\“ oder als die \“letzten Dinge\“ bezeichnet. Im Horizont dieser letzten Dinge – Himmel, Hölle, Fegefeuer, Tod – entscheidet sich nach vormoderner Auffassung die Frage nach dem \“Seelenheil\“ jedes Einzelnen. Nach wie vor sind Testamente nicht nur Dokumente für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialbeziehungen, sondern immer zugleich auch ungemein aussagekräftige Quellen für den Umgang mit und die Bewertung von Sterben und Tod. Häufig regeln auch heute Testamente das Bestattungsritual, die Gestaltung der Grabstätten, gelegentlich auch die Formen der Totenmemoria. Veränderungen in der medizinischen Versorgung sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich der Erblasser weniger um die letzten als um die \“vorletzten\“ Dinge sorgt. Testamente versuchen immer häufiger auch die über die Bedingungen des physischen Sterbens, über lebensverlängernde Maßnahmen und über den Körper des Erblassers im Hinblick auf die Möglichkeiten der Organspende zu verfügen.

Zum Themenkomplex \“Sterben, Tod und Jenseitsglaube\“ haben an der Schwabenakademie Irsee bisher vier Tagungen stattgefunden. Deren Ergebnisse sind in der Buchreihe "Irseer Dialoge: Kultur und Wissenschaft interdisziplinär" (Kohlhammer Verlag, Stuttgart) publiziert. Die Tagungsreihe möchte auf der kommenden Veranstaltung an bereits vorliegende Forschungsergebnisse und deren Diskussion anknüpfen und diese erweitern bzw. weiterführen. Thema ist die vielfältige Bedeutung von Testamenten als kulturgeschichtlichen Zeugnissen, und zwar speziell für die Einstellung zu Sterben, Tod und Jenseitsglauben und deren Wandel.

Der zeitliche und geographische Rahmen ist offen. Auch Beiträge aus dem außereuropäischen Kulturraum sind willkommen. Als Fragestellungen bzw. Themenschwerpunkte, die auch kombiniert werden können, sind von besonderem Interesse:

Leben & Sterben

  • Umgang / Auseinandersetzung mit dem Ableben als Bestandteil des Lebens selbst
  • Vorbereitung des Ablebens, Maßnahmen (was wollte man klären?)
  • Anlaß für das Testament (Krankheit, Reise, Geburt, Epidemien)

Tod & Jenseits

  • Hoffnungen auf das Jenseits und die Furcht davor
  • Begriffe / Euphemismen im Angesicht des Todes
  • Enttäuschung über das Diesseits (\“Abrechnung\“ mit bestimmten Personen, Dingen)
  • Bedeutung und Gewichtung von Leib und Seele
  • Präsenz des Todes und dessen Wirken bereits im Diesseits auf die Testatoren

Jenseitsvorsorge & Totengedächtnis

  • Seelenheil (Gebete, Stiftungen, Pilgerfahrten etc. und deren Umfang)
  • Ängste / Hoffnungen, die mit dem Tod verbunden sind
  • Wünsche für Bestattung und Totenmemoria

Vorgesehen sind Vorträge von maximal 30 Minuten mit anschließender Diskussion von 15 Minuten. Bei Interesse an einem Beitrag wird um die Zusendung von Vorschlägen gebeten. Arbeitstitel und maximal einseitige Arbeitsskizze sind bis zum 27. Februar 2005 einzureichen bei der Schwabenakademie Irsee:

Kontakt:
Dr. Markwart Herzog
Schwabenakademie
Klosterring 4, 87660 Irsee
Tel: 08341/906 661
Fax: 08341/906 669
schwabenakademie@kloster-irsee.de 

Quelle: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=3239

Lotto-Geld für Hamburgs Kultur?

Die Hamburger Kulturszene ist von der seit Jahren diskutierten Idee begeistert, Lotto-Mittel zweckgebunden zur Kulturförderung bereitzustellen. Margret Markert, Leiterin der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg, würde eine solche Entwicklung befürworten. Die Kultur könne Zuwächse gebrauchen, beispielsweise im Bereich der Kinder- und Jugendkultur.

Eine Lotto-Gesellschaft war in den letzten Jahrzehnten wie eine Lizenz zum Gelddrucken. Kein Wunder, dass nicht nur bedürftige Finanzsenatoren, sondern auch darbende Kulturinstitutionen auf das große Los aus dieser Schatztruhe hoffen. Doch auf dem gewünschten Ohr ist man im Rathaus taub: Der Kulturetat wird nicht unmittelbar durch Lotto-Geld aufgestockt. Verbindlich festgelegt ist derzeit nur, dass der Sport in Hamburg mit 15 Prozent der Lotto-Gewinne gefördert wird.

Dabei fördern andere Bundesländer die Kultur sehr wohl mit Lotto-Geldern. In Berlin erhält die Stiftung der Deutschen Klassenlotterie Berlin 20 Prozent der Lotto-Einnahmen, auch in Niedersachsen ist eine Lotto-Stiftung vorhanden. In Baden-Württemberg gingen 2003 von den Lotto-Erlösen rund 146,1 Millionen Euro in einen zweckgebundenen Wettmittelfonds, der 45 Prozent (rund 68 Millionen Euro) in Kunst- und Kulturförderung sowie rund 24,5 Millionen Euro in den Denkmalschutz weiterleitete. Nur in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern geht das komplette Lotto-Geld ohne Verwendungspräferenz direkt in den Staatshaushalt. 

Mahner weisen darauf hin, dass man nicht zu sehr aufs große Lotto-Geld setzen sollte. Auch die Hamburger Lotto-Einnahmen sind von der Wirtschaftskrise betroffen, sanken im ersten Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Millionen Euro (8,9 Prozent). In der Hamburger Kultur wäre man indessen froh über jeden Beitrag. 

Quelle: Joachim Mischke, Hamburger Abendblatt, 20.10.2004

Workshop zum Kulturgüterschutz

Knapp zwei Monate nach dem verheerenden Brand in der Anna Amalia-Bibliothek berieten in Weimar Fachleute mehrerer Bundesländer über eine bessere Prävention und Zusammenarbeit bei Notfällen. In der Brandnacht habe sich der Freiwillige Verbund Weimarer Kultureinrichtungen, der sich nach dem Elbe-Hochwasser 2002 gegründet hatte, bewährt. Es gelte aber, Informationen und Know How zu vernetzen und einheitlich zu strukturieren, so die Notfallpläne, wie sie für Weimarer Kultureinrichtungen existieren. Der Notfallverbund Weimar will bis zum Ende des Jahres Ergebnisse vorlegen: Nicht nur eine Übersicht über schützenswerte mobile Kulturgüter, sondern auch standardisierte Notfallpläne.

Denn im Katastrophenfall müssten beispielsweise allein am Standort Beethovenplatz des Thüringischen Hauptstaatsarchivs in Weimar 74 Tonnen mit Beständen der Wertekategorie I gesichert werden. So demonstrierte das Hauptstaatsarchiv zum Abschluss des Workshops, wie ein so genannter \“Objektbezogener Gefahrenabwehrplan\“ aussehen kann. Der Entwurf des wissenschaftlichen Archivars Volker Graupner enthält Angaben über Rettungswege, Evakuierungspläne und Transportmöglichkeiten ebenso wie Alarmlisten, Angaben zu Service- und Havariediensten für die Haustechnik sowie eine Übersicht über das verwahrte Kulturgut.

Eine Unterscheidung in drei Kategorien (extrem wichtiges, sehr wichtiges und wichtiges Kunst- und Kulturgut) soll Einsatzkräfte in die Lage versetzen, bei einem Katastrophenfall Prioritäten zu setzen. So sind zum Beispiel im Archivgebäude am Beethovenplatz die Regale mit den wichtigsten Beständen rot markiert. Derartige Pläne sollen um Bauzeichnungen und statische Angaben ergänzt und an einer zentralen Stelle in allen wichtigen Kultureinrichtungen der Stadt deponiert werden.

Quelle: TLZ Weimar, 19. und 20.10.2004

Ein-Euro-Jobs in Stadtroda

Insgesamt zehn Ein-Euro-Jobs hat die Stadt Stadtroda von der Jenaer Agentur für Arbeit ab Oktober nach vorheriger Prüfung der Anträge genehmigt bekommen. Angesiedelt sind die Stellen neben dem sozialen Bereich auch in der Bibliothek, im städtischen Bauhof zur Wohnumfeldverbesserung sowie bei der Aufarbeitung musealen Materials, welches in Verbindung mit dem Stadtarchiv geordnet und katalogisiert wird. Für ein halbes Jahr sind die Frauen und Männer maximal dreißig Stunden in der Woche tätig.

Kontakt:
Stadtverwaltung Stadtroda
Straße des Friedens 17
07646 Stadtroda
Tel.: 036428 / 4 41-0
Fax: 036428 / 61192

Quelle: Ostthüringer Zeitung, 18.10.2004

Tagebuch eines jüdischen Mädchens aus dem Jahr 1943

Im Regionalarchiv der niederländischen Stadt Tilburg sind letzte Aufzeichnungen eines im Konzentrationslager getöteten jüdischen Mädchens aufgetaucht, die an das weltberühmte Tagebuch der Anne Frank erinnern. Die 18 Jahre alt gewordene Helga Deen, 1925 in Stettin geboren, gibt darin auf 21 Seiten eines Schulheftes ihre Erlebnisse und Gedanken während ihres Aufenthalts im Juni 1943 im niederländischen Lager Vught wieder.

\"Helga

Wahrscheinlich am 2. oder 3. Juli 1943 wurde die Familie Deen nachträglich nach Westerbork abtransportiert [Brief von Helga vom 2. Juli 1943 \“Obwohl beim Packen schnell noch mal schreiben, denn wir fahren los\“]. In Westerbork schreibt Helga am 8. Juli 1943 ihren letzten Brief an ihren Freund Kees van den Berg. Und am 13. Juli 1943 wird sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder auf den Transport in das polnische Lager Sobibor geschickt, wo die ganze Familie am Freitag, 16. Juli 1943, umgebracht wird.

\"Tagebuch

Das Tilburger Archiv hat das Dokument Anfang 2004 von Angehörigen des Freundes von Helga Deen erhalten, der ihr auf leeren Seiten des Tagebuches auch zurückgeschrieben hat. Die Aufzeichnungen konnten damals in einer Handtasche aus dem Lager geschmuggelt werden, berichtete die Zeitung de Volkskrant. Gerrit Kobes vom Tilburger Archiv bezeichnet das Dokument als einzigartig. Am 30. Oktober 2004 soll es im Regionalarchiv in Tilburg im Rahmen eines Archivtages gezeigt werden.

Kontakt:
Regionaal Archief Tilburg
Postbus 90155
NL-5000 LH Tilburg
Tel.: 013 542 94 70
Fax: 013 542 94 96
regionaalarchief@tilburg.nl

Quelle: Deutsche Welle, 19.10.2004