Waffenstillstandsvertrag von 1918 wird erstmals ausgestellt

Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs, England und Frankreich, diktierten der Weimarer Republik als Nachfolgerin des Deutschen Reiches durch den Versailler Vertrag Gebietsabtretungen und Reparationsleistungen, die die deutsche Wirtschaftkraft der folgenden Jahre erheblich schwächten. Der vorausgehende Waffenstillstandsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland vom 11. November 1918 wird nun zum ersten Mal ausgestellt. Das historische Dokument ist Teil einer gemeinsamen Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg und der Stadt Münsingen über den Finanzminister der Weimarer Republik, Matthias Erzberger (1875-1921), im Geburtshaus des Politikers in Münsingen (Kreis Reutlingen).

Der Vertrag, den Erzberger vor 86 Jahren im Wald bei Compiègne in Frankreich unterzeichnete, wird nach einem Bericht der Pforzheimer Zeitung vom 20. September bis zum 31. Oktober zu sehen sein. Das 254 Seiten starke Vertragsbuch wurde bisher im Archiv des französischen Verteidigungsministeriums verwahrt, gemeinsam mit anderen Kriegserklärungen und Waffenstillstandsabkommen seit der Zeit von Louis XIV. Auf Anfrage des baden-württembergischen Staatsministeriums habe sich die Regierung in Paris bereit erklärt, das zuvor nie gezeigte Dokument zur Verfügung zu stellen, erklärte Marie-Martine Renard vom Militärarchiv des Französischen Verteidigungsministeriums.

Kontakt:
Stadtverwaltung Münsingen
Bachwiesenstr. 7
72525 Münsingen
Tel.: 0049/7381/182115
Fax: 0049/7381/182215
ArchivMuensingen@t-online.de

Quelle: Pforzheimer Zeitung, 11.9.2004

Quellen zum Kriegsende in Siegen

Ein Quellenband ist in der Regel der Startpunkt für weitere Forschungen. Ein jetzt erschienener Sonderband der Siegener Geschichtswerkstatt über die bisher nur lückenhaft historisch aufgearbeiteten Jahre 1945 bis 1949 behandelt schwerpunktmäßig die Geschichte der Flüchtlinge und Vertriebenen, die damals im Durchgangslager auf dem Wellersberg lebten. Und das waren nicht wenige: 300.000 Flüchtlinge wurden unterschiedlich lang in den Kasernenanlagen untergebracht, 60.000 verblieben in den Kreisen Siegen und Wittgenstein.

Der von den Historikern Dieter Pfau und Heinrich Ulrich Seidel herausgegebene Band wurde gemeinsam mit Siegener Geschichtsstudierenden erarbeitet, die die Materialien zusammentrugen und Zeitzeugeninterviews führten. Initiiert wurde die Quellensammlung durch den Landrat und andere Siegener Kommunalpolitiker, die dem Thema allesamt persönlich oder familiengeschichtlich verbunden sind. – Ende 2005 soll ein weiterer Band erscheinen, in dem die Ausstellung dokumentiert und mit wissenschaftlichen Aufsätzen zum Themenbereich angereichert wird. 

Kontakt:
Geschichtswerkstatt Siegen
c/o Dr. Bernd D. Plaum
Saarbrücker Str. 16
57072 Siegen
Tel: 02 71 / 4 85 25 40
kontakt@geschichtswerkstatt-siegen.de

Quelle: Raimund Hellwig, Westfalenpost, 8.9.2004

50 Jahre Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes

Im Rahmen des Programms der saarländischen Archive zum TAG DER ARCHIVE am 25. September 2004 zeigt das Saarbrücker Universitätsarchiv noch einmal die Ausstellung \“50 Jahre Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes\“ im Landesarchiv Saarbrücken (Info). Hierin wird die Gründungsgeschichte der Vereinigung 1951/52 beleuchtet und neben deren Geschäftsführern auch die sechs Präsidenten porträtiert. Auf Initiative ihres dritten Präsidenten Dr. Eduard Martin (1960-1975) verleiht die Vereinigung seit 1963 auch einen Preis für die besten Dissertationen, mit dem bislang rund 240 Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen ausgezeichnet worden sind.

Info:
\“50 Jahre Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes\“
Ausstellung am 25. September 2004, 10 bis 16 Uhr,
im Landesarchiv Saarbrücken,
Dudweiler Straße 1, Saarbrücken-Scheidt

Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
Postfach 15 11 50
66041 Saarbrücken
Telefon: (0681) 302-2699,
Telefex: (0681) 302-2687,
w.mueller@univw.uni-saarland.de

Quelle: idw-online, 9.9.2004

Tage der Ein- und Ausblicke im Bundestag

Im Dezember 2003 konnte das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus als letzter großer Neubau des Bundestages im Parlamentsviertel eingeweiht werden. Damals konnten dann auch die noch in Bonn verbliebenen Abteilungen der Bibliothek, des Archivs und des Wissenschaftlichen Dienstes in der neuen Hauptstadt ihre Arbeit aufnehmen.

Am 17. und 18. September 2004 veranstaltet der Deutsche Bundestag als Tag der offenen Tür die Tage der Ein- und Ausblicke (Programm, pdf). Im Rahmen dieser Veranstaltung werden im Parlamentsarchiv zu jeder vollen Stunde Führungen angeboten ( freitags von 16-20 und samstags von 11-20 Uhr ). Der Treffpunkt befindet sich am Infostand in der Halle des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses.

Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt. Das komplette Programm kann auf der Internetseite des Parlamentsarchivs unter Aktuelles abgerufen werden.

Kontakt:
Brigitte Nelles
Deutscher Bundestag
Ref. WD 3 – Parlamentsarchiv
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel 030 / 227 32629,
Fax 030 / 227 36817

Erschließung des Gemeindearchivs von Plattenhardt abgeschlossen

Das Gemeindearchiv Plattenhardt lagert zwar bereits seit zwanzig Jahren im Stadtarchiv Filderstadt, doch jetzt erst konnte nach mehrjähriger Arbeit ein detailliertes, 270 Seiten starkes Inventar für die 85 Regalmeter Akten, Bände, Karten und Urkunden der mehr als 700 Jahre alten Gemeinde Plattenhardt vorgelegt werden. Als besondere Kostbarkeiten verweist Filderstadts Archivar Nikolaus Back auf die fünf Pergamenturkunden aus der Zeit zwischen 1483 und 1653 – eine große Seltenheit für dörfliche Archive. Ungewöhnlich ist aber auch die Sammlung von 750 Negativ-Glasplatten, die den fotografischen Nachlass des Dorffotografen ausmachen.

Den Schwerpunkt der schriftlichen Überlieferung bilden die 28 laufende Meter Akten aus der Zeit zwischen 1880 und 1974, die nun erstmals systematisch gesichtet und katalogisiert worden sind. Mit der Fertigstellung dieser Bestandsübersicht sind die Akten von vier der fünf Stadtteile Filderstadts verzeichnet.

Kontakt:
Stadtverwaltung Filderstadt
– Stadtarchiv Filderstadt –
Lange Strasse 83
70794 Filderstadt
Tel.: 07158 – 8219
Fax: 07158 – 8219
stadtarchiv@filderstadt.de
www.stadtarchiv-filderstadt.de

Quelle: Stuttgarter Wochenblatt, 9.9.2004

Berner Stadtarchiv ab 2008 im Historischen Museum

Das Stadtarchiv Bern entstand 1803 als Folge der Trennung von Stadt und Kanton Bern. Das Archiv befindet sich seit 1915 im Erlacherhof und belegt mehrere Räume und auch Außendepots. Seit längerem bereits war ein Umzug des Stadtarchivs diskutiert worden, da die bestehenden Räume die Anforderungen an den Kulturgüterschutz nicht erfüllen können.

Voraussichtlich im Jahr 2008 wird das Berner Stadtarchiv nun vom Erlacherhof in den geplanten Erweiterungsbau des Historischen Museums umziehen. Der Berner Gemeinderat will sich mit 7,95 Millionen Franken an diesem Bau beteiligen.

Kontakt:
Stadtarchiv Bern
Erlacherhof
Junkerngasse 47, Postfach
CH-3000 Bern 8
Telefon: 031 / 321 62 12
Telefax: 031 / 321 60 10
stadtarchiv@bern.ch

Quelle: Der Bund, 9.9.2004

Wismar: Raritäten aus 775 Jahren Stadtgeschichte

Wenn am 25. September 2004 zum zweiten Male bundesweit die Archive ihre Türen öffnen, dann beteiligt sich auch das Wismarer Stadtarchiv erneut an dieser Aktion und hofft auf viele Besucher. Schon vor drei Jahren beim ersten TAG DER ARCHIVE konnten sich viele Wismarer sich mit der Arbeitsweise und den Aufgaben des Archivars vertraut machen.

Im Jahr der 775-Jahrfeier Wismars öffnet das Stadtarchiv nun zum zweiten Male zwischen 10 und 16 Uhr seine Pforten und möchte mit Raritäten und Kuriositäten überraschen. Neben der Eintragung von Klaus Störtebeker im Verfestungsbuch und dem ältesten Stadtbuch von 1250 wird auch das Privilegienbuch mit der Ersterwähnung der Stadt im Jahre 1229 zu bewundern sein. Um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr hält Gerd Giese, Direktor des Archivs, einen kleinen Vortrag zu den einzelnen Kostbarkeiten. Insbesondere wird er dabei auf die Erwähnung von 1229 eingehen. Zwischendurch stehen die Archivmitarbeiter den Besuchern für einzelne Gespräche zur Verfügung.

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Wismar
Altwismarstraße 7 – 17
D-23966 Wismar
Telefon: (0 38 41) 2 20 09-0 
FAX: (0 38 41) 2 20 09 – 12

Quelle: MVregio, 9.9.2004

Spurensuche zur Geschichte der Arbeit

»Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte«, so lautet das neue Thema des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche zwischen acht und 21 Jahren. Die Körber-Stiftung lobt Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 250 000 Euro aus. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2005.

»Um die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeitswelt zu meistern, kann auch der Blick in die Geschichte helfen«, so Bundespräsident Horst Köhler in seinem Aufruf. Die Körber-Stiftung und der Bundespräsident möchten Jugendliche dazu anregen, Arbeitserfahrungen vor Ort zu erforschen. Fast in jeder Familie gibt es Menschen, die den Wandel der Arbeitswelt über Jahrzehnte miterlebt haben und als Zeitzeugen zur Verfügung stehen. Ob und wie es gelungen ist, den Balanceakt zwischen Risikobereitschaft, Gewinnorientierung und sozialer Verantwortung zu meistern, lässt sich in Betrieben erforschen. Welche Folgen der Strukturwandel für Industriestandorte und Berufszweige hatte, kann Gegenstand von Untersuchungen in vielen Regionen vom Ruhrgebiet bis zur Lausitz sein.

Umbrüche in der Arbeitswelt sind nicht neu. »Zu allen Zeiten haben Menschen die Initiative ergriffen, um ihre Existenz zu sichern und um wirtschaftliche Probleme und Krisen zu überwinden«, so der Bundespräsident. Das Aufspüren solcher Geschichten kann Mut machen und Jugendliche dafür sensibilisieren, dass die Gestaltung der Arbeitswelt eine gemeinsame gesellschaftliche Herausforderung ist. Hilfestellung bei der Recherche bieten unter anderem die Archivpädagogen.

Seit 1973 rufen der Bundespräsident und die Körber-Stiftung zum Geschichtswettbewerb auf. Die aktuellen Ausschreibungsunterlagen gibt es im Magazin SPUREN SUCHEN Nr. 18.

Bestellungen bei der
Körber-Stiftung,
Bestellservice,
Postfach 540305,
22503 Hamburg
www.geschichtswettbewerb.de
.

Kontakt:
Christine Reese
Tel: 040-7250-2439
Fax: 040-7250-3798
gesch.wett@stiftung.koerber.de

Tag des offenen Denkmals am 12. September – Schwerpunktthema Wasser

Ob als Trinkwasser, zur Körperpflege, für Gewerbezwecke oder auch zum Löschen von Bränden – Wasser bedeutet Leben. Kein Mensch kommt ohne Wasser aus. Aber ist uns ebenso klar, dass auch fast alle Gebäude eng mit dem Wasser verbunden sind? Fast jedes Haus ist heute an die Wasserver- und -entsorgung angeschlossen. Die modernen Städte werden unterirdisch von Kanalisation durchzogen. Hafenanlagen erschließen uns Flüsse, Seen und Meere, die intensiv als wichtige Verkehrs- und Handelswege genutzt werden. Brücken überspannen die Flüsse und verbinden die Menschen auf beiden Seiten des Ufers.

Auch das diesjährige Thema des Tags des offenen DenkmalsWie läuft\’s? – Schwerpunktthema Wasser“ ist so spannend und vielseitig, dass sich zu sehr vielen teilnehmenden Denkmalen ein interessanter Bezug zu diesem Motto herstellen lassen wird. Dabei gilt, wie in jedem Jahr, dass das Motto lediglich ein Anstoß sein soll, Denkmale unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und neue Denkmalgruppen zugänglich zu machen.

So findet beispielsweise nicht nur für Waltroper um 11 Uhr die offizielle Eröffnung des Denkmaltages im Alten Schiffshebewerk Henrichenburg (Kreis Recklinghausen) statt. Das bunte Programm sieht unter anderem kostenlose Führungen (11.00,12.30,14.00,15.30 und 16.30 Uhr), Schiffsrundfahrten (stündlich zwischen 12.30 und 16.30 Uhr; Erwachsene 6 Euro; Kinder 4 Euro) und eine Ausstellung auf dem Schleppkahn \“Ostara\“ vor. Zwischen 14 und 18 Uhr können sich Interessierte aufs Rad schwingen und zwischen dem Startpunkt \“Schiffshebewerk\“ und dem Ziel \“Zeche Waltrop\“ verschiedene Waltroper Denkmäler besuchen.

Alle Veranstaltungen am 12. September finden man im Internet auch unter www.denkmalschutz.de. Das gedruckte Programm ist erhältlich bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Koblenzer Straße 75, 53177 Bonn, Fax: 0228/3906343.

Kontakt:
Westfälisches Industriemuseum
Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 2
45731 Waltrop
Tel.: 02363 9707-0
Fax: 02363 9707-12
E-Mail: Schiffshebewerk@lwl.org
www.schiffshebewerk-henrichenburg.de

Link: http://tag-des-offenen-denkmals.de

Bild: © Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Rostock am TAG DER ARCHIVE

Am zweiten bundesweiten TAG DER ARCHIVE am 25. September beteiligen sich erneut die Rostocker Archive. Waren im Jahr 2001 bei 800 Besuchern nur das Stadtarchiv und das Universitätsarchiv vertreten, so gesellen sich in diesem Jahr das Thünen-Archiv, das Wossidlo-Archiv und das Kempowski-Archiv dazu.

Das Stadtarchiv Rostock wird am TAG DER ARCHIVE unter anderem großformatige Stadtpläne und Landkarten zeigen, darunter die so genannte Lauremberg-Karte als älteste Karte (die um 1640 entstand). Zu den Schätzen, die die Universitätsbibliothek präsentiert, gehören die Matrikel und weitere Quellen zu Rostocker Studiosi und deren Lebenswege. Gezeigt werden auch die ersten Matrikel seit Universitätsgründung 1419 bis ins Jahr 1760 als besondere Archivalie, die ganze Studentengenerationen beinhaltet. Das Uni-Archiv bereitet eine Ausstellung \“Die Insignien der Universität Rostock\“ vor.

Link: Programm und Kontakthinweise sind im Internet unter www.tagderarchive.de (–> Teilnehmer) zu finden.

Quelle: NNN online (Schweriner Volkszeitung), 8.9.2004