Biberach ältester Schatz: Papsturkunde aus dem Jahr 1238

Mit einer Urkunde vom 29. Mai 1238 nahm Papst Gregor IX. das Kloster Gutenzell in seinen Schutz, bestätigte die Ordensregel und verlieh den Zisterzienserinnen eine Reihe von Privilegien. Heute ist das Dokument die älteste Archivalie des Kreisarchivs Biberach. Über die Jahrhunderte hinweg wurde der gefaltete Pergamentbogen wohl gehütet. In einer historischen Zinnschatulle in Buchform überstand er den 30-jährigen Krieg, überlebte den Spanischen Erbfolgekrieg und die Säkularisation. Als Schenkung des Grafen Toerring-Jettenbach gelangte die Urkunde 1977 mit dem gesamten Kloster- und Grafschaftsarchiv ins Biberacher Kreisarchiv. Auf der Urkunde hat der Papst wohl eigenhändig sein Kreuzzeichen eingetragen, vermutet Kreisarchivar Dr. Kurt Diemer, aber auch eine Reihe von Kardinälen hat sich dort verewigt. Neben der Papsturkunde bildet die Gutenzeller Klosterchronik ein weiteres Schmuckstück des Kreisarchivs.

Biberach besitzt laut Diemer als einziges Kreisarchiv im Land Archive früherer Herrschaften. Neben den Gutenzeller Klosterschriften zählt auch das Archiv der Freiherren von Hornstein-Orsenhausen zum Bestand. Darüber hinaus umfasst das Kreisarchiv die Unterlagen der ehemaligen Oberämter Biberach und Laupheim mit den Sitzungsprotokollen der Amtsversammlung. Akten der Landkreisämter und Nachlässe sind im Kreisarchiv gesichert, Dokumente zur Kirchengeschichte und zu den Klöstern im Landkreis sowie den Reichsstädten Biberach und Buchau. Die Qualität der Bestände sorgt offenbar für Nachfrage: Biberach sei eines der benutzerstärksten Kreisarchive im Land, freut sich Kreisarchivar Diemer.

Kontakt:
Kreiskultur- und Archivamt 
Rollinstr. 9
88400 Biberach
Kreisarchiv@biberach.de
Telefon: 07351/52204, 07351/52381 und 07351/52116
Fax: 07351/52405

Quelle: Birgit van Laak, Schwäbische Zeitung online, 25.9.2004

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