Hessens Langzeitgedächtnis

Das aus dem Königlich-Preußischen Staatsarchiv hervorgegangene Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden ist seit 1945 das wichtigste Archiv des Bundeslandes. Seit der Gründung Hessens im Jahr 1945 ist das Hauptstaatsarchiv zuständig für sämtliche – nicht nur historisch bedeutsamen – Akten aus den Ministerien und anderen Landesbehörden. Hinzu kommen Dokumente von Parteien und Verbänden sowie Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten. Der 1985 bezogene Archivneubau mit Kapazitätsreserven bis ins Jahr 2010 sei ein offenes, ein "demokratisches Haus der hessischen Geschichte geworden", schreibt der Wiesbadener Kurier zur Einstimmung auf den TAG DER ARCHIVE.

Unter den Beständen befindet sich auch eine Zweigstelle des herzoglich-nassauischen Hausarchivs der Großherzöge von Luxemburg und die Überlieferungen der Fürsten von Nassau-Oranien. Wer in die Nassauer Familienakten Einsicht nehmen möchte, muss zuvor die Zustimmung eines Hofmarschalls in Luxemburg einholen (die in der Regel gewährt wird). Insgesamt befindet sich auf sieben Etagen (davon zwei unterirdisch) ein Aktenbestand von 46 Kilometern. Pro Jahr kommen etwa 3.600 Nutzer in das Archiv, etwa die Hälfte Wissenschaftler. 

Neben den Urkunden und Akten gibt es auch eine große Sammlung mit 90.000 Landkarten, darunter viele historische wie die vier Meter lange Darstellung des Rheinlaufs zwischen Walluf und Rüdesheim aus dem Jahr 1775. Die kostbarsten Archivalien werden wie in allen deutschen Archiven verfilmt und die Filme im so genannten Barbarastollen, einem Salzstollen bei Freiburg im Breisgau, deponiert. 

Kontakt:
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Str. 55
65187 Wiesbaden
Telefon: 0611/881-0
Telefax: 0611/881-145
Poststelle@hhstaw.hessen.de
http://www.hauptstaatsarchiv.hessen.de 

Quelle: Wiesbadener Kurier, 23.9.2004

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