Die Leiterin des Amberger Staatsarchivs, Dr. Maria Rita Sagstetter, spricht aus, was derzeit wohl viele denken: \“Auch uns kann es treffen.\“ Trotz umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen im Archiv sei keiner gegen derartige Katastrophen, wie sie jetzt beim Brand der Weimarer Herzogin Anna Amalia-Bibliothek eingetreten sind, gefeit. Wichtig sei die Existenz eines Notfallplans.
Das Staatsarchiv Amberg hat einen solchen vor wenigen Jahren aktualisiert. Darin finden sich bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen für Notfall, unter anderem Adressen von Einsatzdiensten, Magazinpläne und auch Flucht- und Bergepläne. Eine der wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen für den Brandfall ist die Rauchmeldeanlage. Vorgebeugt wird aber auch organisatorisch, beispielsweise dadurch, dass über Nacht und übers Wochenende der Strom abgeschaltet wird.
Für die Archivalien stelle aber nicht nur Feuer, sondern auch Löschwasser eine enorme Gefahr dar, betont die Archivleiterin im Oberpfalznetz. Im Fall eines Wasserschadens muss durchnässtes Archivmaterial möglichst schnell schockgefroren und dann schonend gefriergetrocknet werden. Ansonsten bestünde Schimmelpilzgefahr. Fortbildungen auf dem Gebiet der Notfallplanung und der Erfahrungsaustausch mit Kollegen, wie jetzt auf dem Internationalen Archivtag in Wien, seien wegen der zahlreichen Implikationen von großer Bedeutung.
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Quelle: Oberpfalznetz, 7.9.2004