Immer wieder lassen sich in Regional- und Lokalzeitungen Artikel finden, die die Öffentlichkeit mit Grundwissen über Aufgabe und Struktur des örtlichen Archivwesens versorgen. Aufs Ganze gesehen mögen sie in ihrem Informationsgehalt redundant und wiederkäuend erscheinen, teilweise in ihrer Darstellung sehr vereinfachend, unkritisch oder auch nur stereotyp (wenn Archivare in Kellern und verstaubte Akten als Sinnbild für den Berufsstand herhalten müssen). Als Bereicherung der hauseigenen Öffentlichkeitsarbeit und als Einstieg in die Aufklärung über Funktion und Bedeutung von Archiven sind derartige Zeitungsberichte jedoch unentbehrlich. Ein guter \“Draht\“ zur Lokalpresse kann die archivische Arbeit transparenter machen, sie fördern und wohl zum Teil auch legitimieren.
Die Aachener Zeitung berichtete in diesem Stil Anfang des Monats über das Kreisarchiv Heinsberg. Wer das Archiv betrete, so startet der Bericht, der \“fühlt sich dort in der Tat nicht nur überaus freundlich aufgenommen, sondern auch fachkundig bei seinen Bemühungen begleitet, Wissenswertes aus der Vergangenheit in Erfahrung zu bringen.\“ Dies liege zuerst an Archivleiterin Anja Bayertz und ihrem Team, die sich als \“Pfadfinder im Wust der Informationen\“ gerne von den Bürgern in Anspruch nehmen lassen.
Gleichwohl kommt der Interessierte an eigener Quellensuche nicht vorbei, wobei die Bestände des Kreisarchivs imposant seien (1,5 km Aktenschriftgut der Kreisverwaltung und ihrer Vorläufer, fast 6.000 Fotos, über 10.000 heimatkundliche Bücher und wissenschaftliche Literatur). Die umfassenden Zeitungsarchive haben ihren Anfang im Jahr 1854. Dank einer \“immensen Fleißarbeit des Kreisarchivs\“ stünden Findbücher bereit, die den Suchenden zu den Quellen hinführen.
Der panegyrische Bericht resümiert schließlich: wenn Schülerinnen und Schüler während eines Praktikums im Kreisarchiv tätig sind, dann erfahren sie – ebenso wie der bis dahin noch unbedarfte Zeitungsleser -, \“dass der Umgang mit alten Dokumenten keine angestaubte Sache sein muss, nicht nur aus langweiligem Papierkram und Aktenbergen besteht.\“
Kontakt:
Kreisarchiv Heinsberg
Kreisverwaltung
Valkenburger Straße 45
52525 Heinsberg
Telefon : 02452/13-1066
Fax : 02452/13-1096
Anja.Bayertz@Kreis-Heinsberg.de
Quelle: Aachener Zeitung, 1.9.2004