Das Archiv im Mosigkauer Schloss zählt mit 25 laufenden Metern Aktenmaterial zu den kleinsten nicht nur in der Region Dessau. Damit ist jedoch nichts über den Wert der Dokumente gesagt. Wertvollster Bestandteil des Archivs sind die Akten zur Bau- und Gartengeschichte des Schlosses Mosigkau und diverse Inventare aus verschiedenen Jahren sowie eine Reihe von Baurissen und Bauplänen zwischen 1756 und 1960. Die Verwaltungsakten des Stifts und der dazugehörigen Güter in Mosigkau, Hohsdorf und Nienburg bilden den Hauptteil des Aktenbestandes.
Im Dokumentationsraum im Schloss befindet sich neben Fotos von Stiftsdamen und alten Bauzeichnungen u.a. die Chronik der Stiftsdamen, in der die Verdienste jeder einzelnen aufgeführt sind. Zum TAG DER ARCHIVE werden die Besucher Gelegenheit haben, in dem dicken, prächtig gestalteten Buch zu blättern – \“vorausgesetzt, sie benutzen dazu die bereitgelegten Handschuhe\“, schränkt Ute Winkelmann ein. Sie ist die Archivarin bei der Dessau-Wörlitzer Kulturstiftung, wo sie vier Archive betreut.
Dass über das hochadlige Fräuleinstift noch heute historische Dokumente zu finden sind, ist übrigens der konsequenten Schlossbesitzerin Anna Wilhelmine zu Anhalt zu verdanken, die in ihrem Testament pedantisch die Zukunft ihrer Güter regelte, ein hochadliges Fräuleinstift gründen ließ und bestimmte, dass die im Stift entstehenden Dokumente eines ordentlichen Archivraumes bedürfen. Jenes Testament gehört heute zu den wertvollsten Dokumenten des Mosigkauer Archivs.
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Quelle: Annette Gens, Mitteldeutsche Zeitung, 25.8.2004