Über den Wandel im „Gedächtnis“ der Stadt Bochum liegt nun ein überaus informativer und umfangreicher Band vor. Darin wird das Stadtarchiv Bochum als Schatzkammer, Forschungsstätte und Erlebnisort gleichermaßen betrachtet.
Den äußeren Anlass für das voluminöse Buch bildete der Abschied von Johannes Volker Wagner nach 30-jähriger Tätigkeit als Stadtarchivar. Die Textanthologie indessen geht weit über die Würdigung einer Einzelperson hinaus, sie beleuchtet in immer neuen Ansätzen und Themenstellungen das Kaleidoskop, das aufgefächert werden muss, um die Geschichte einer Kommune hinreichend und auch anschaulich dokumentieren zu können.
Das Buch spiegelt die archivinterne Arbeit wider, die historische Quellen bewertet und sichert. Nicht nur ferne Jahrhunderte stehen im Fokus: Mit der „Filmerkundung im Stadtarchiv“ wird auch jüngere Historie beschrieben. Dem Theater gilt eine eigene Abteilung des Stadtarchivs. Die NS-Zeit in Bochum nimmt in den Aufsätzen prägnanten Raum ein: So wird an die beeindruckende Filmtrilogie „Nationalsozialismus im Alltag“ von J. V. Wagner erinnert. Großes Plus des Buches, so das Urteil von Werner Streletz in der WAZ: Jede Art von Fachchinesisch sei von den Autoren vermieden worden, neben Wagner selbst u.a. seine Nachfolgerin Ingrid Wölk und Kustos Enno Neumann.
Info:
Johannes Volker Wagner (Hg.): Das Stadtarchiv, Klartext Verlag, Essen 2004, 19,90 Euro.
Kontakt:
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Quelle: Werner Streletz, WAZ Bochum, 18.8.2004