Zum 50. Erscheinungsjubiläum von Thomas Manns Spätwerk „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ dokumentiert das Buddenbrookhaus in Lübeck (www.buddenbrookhaus.de) die komplett erhaltenen Materialien, die Mann als Vorbereitung zu dem Werk gesammelt hat.
Mit kaum einem anderen seiner Bücher hat sich Mann so schwer getan wie mit dem – unvollendet gebliebenen – Schelmenroman „Felix Krull“. Fast sein ganzes Schriftstellerleben hat sich Thomas Mann (1875-1955) mit diesem Sujet beschäftigt, und kein anderes Werk ist so gut dokumentiert wie dieses.
Die umfangreichen Materialien sind im Thomas-Mann-Archiv in Zürich erhalten geblieben. Das Spätwerk gilt neben den „Buddenbrooks“ als bekanntestes Werk des in Lübeck geborenen Literaturnobelpreisträgers.
Bereits 1905 hatte Thomas Mann die Memoiren des Hochstaplers Georges Manolescu gelesen und sich erste Notizen zum Thema gemacht. Das Motiv des genialen Schwindlers – in dem der Schriftsteller dann unzählige Vorbilder literarisch überhöht hat – hat Thomas Mann über ein halbes Jahrhundert lang beschäftigt. Immer wieder hat er seit 1905 Material gesammelt, die Grundidee der Geschichte skizziert. Dass das Werk nicht abgeschlossen wurde, lag wohl an der Überfülle des Quellenmaterials. Der SchriftsteIler hat in seinen Notizen über zweihundert Seiten an Vorentwürfen niedergeschrieben, mehr als 500 Ausschnitte aus Zeitungen, Illustrierten und Reiseführern gesammelt.
Neben dem, was dann in dem 1954 erschienenen Roman mit dem Untertitel „Der Memoiren erster Teil“ verarbeitet wurde, zeigt das Buddenbrookhaus unter dem Titel „Was nicht im Buche steht“ Material, das Thomas Mann für die nie realisierte Fortsetzung gesammelt hatte.
Info:
Vom 7. August bis zum 31. Oktober 2004: Sommerausstellung
»Szenen einer schönen Welt. 50 Jahre Thomas Manns Felix Krull«
Kontakt:
Buddenbrookhaus
Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum
Mengstraße 4
23552 Lübeck
info@buddenbrookhaus.de
Quelle: Horst Schinzel, SVZ, 11.8.2004