Schillers Handschriften werden gerettet

Friedrich Schillers literarisches Werk mag unsterblich sein, seine Manuskripte sind es leider nicht. Die Handschriften, von denen im Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv 280 Blatt aufbewahrt werden, befinden sich in bedenklichem Zustand. Feuchtigkeit, Pilze, Bleichmittel und Tintenfraß, aber auch Spuren von Wasser- und Feuerschäden haben den Originalen im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte so zugesetzt, dass die Mitarbeiter des renommierten Archivs erfolgreich Alarm schlugen.

Denn die Stiftung Weimarer Klassik restauriert die Werkhandschriften Friedrich Schillers, wie Archivdirektor Jochen Golz jetzt mitteilte. Eine Spende der Krupp-Stiftung in Höhe von 30.000 Euro mache die Rettung möglich. Bis Anfang 2005, pünktlich zum 200. Todesjahr des deutschen Klassikers, werden alle Blätter in einem aufwendigen Restaurierungsverfahren konservatorisch behandelt, damit sie auch künftigen Forschergenerationen erhalten bleiben. Schiller-Handschriften, vor allem seine Studien- und Vorarbeiten, sind besonders selten. Anders als Goethe, der schon fest mit dem Nachruhm rechnete und fast alles ordnete und aufbewahrte, warf Schiller alle Manuskripte, die er nicht mehr zu brauchen meinte, einfach weg. Zu den in Weimar erhaltenen Werk-Handschriften gehören Fragmente aus dem „Wilhelm Tell“ und aus „Kabale und Liebe“.

Kontakt:
Direktion Goethe- und Schiller-Archiv
Hans-Wahl-Straße 4
99425 Weimar
Tel. (0 36 43) 545-240
Fax (0 36 43) 545-241
gsa@swkk.de

Quelle: Hamburger Abendblatt, 9.8.2004; FAZ, 9.8.2004.

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