Ein „Maximo Leader“ der kubanischen Archive

Der von Louis A. Pérez und Rebecca J. Scott, zwei herausragenden Repräsentanten der US-amerikanischen Kuba-Forschung, herausgegebene erste Überblick über die kubanischen Archive und ihre Bestände („The Archives of Cuba„) ist ein Ergebnis des in den letzten Jahren gewachsenen Interesses an der Regional- und Mikrogeschichte sowie an den Provinz- und Munizipalarchiven in Kuba.

In 15 Kapiteln des von Karsten Voss für H-Soz-u-Kult rezensierten Buches (Link) werden die Archive der 13 kubanischen Provinzen von Archivaren oder Lokalhistorikern vorgestellt. Das Spektrum reicht von den Regionalarchiven der Provinzhauptstädte bis zu den Munizipalarchiven der wichtigeren Gemeinden. Auch das Netz der Kirchenarchive wird erfasst. Daneben werden die Dokumentenbestände zahlreicher Museen, Bibliotheken, Universitäten und Vereine vorgestellt.

Besonders hilfreich sei es, dass die Dokumentationszeiträume der einzelnen Archivserien meist angegeben sind, da diese aufgrund der politischen Geschichte Kubas sowie in Folge von Naturkatastrophen, Bränden oder klimatischer Faktoren oft in nicht zu erwartender Art und Weise variieren. Zudem behandle das Buch jene spezifischen nach der kubanischen Revolution eingerichteten Dokumentenreihen, die es erlauben, für die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Einblick in das Leben und die Probleme sozialer Gruppen zu gewinnen, wie es andernorts in dieser Dichte nur selten möglich sei.

Info:
Pérez, Jr., Louis A.; Scott, Rebecca J. (Hrsg.): The Archives of Cuba/Los archivos de Cuba (= Pittsburgh Latin American Studies). Pittsburgh: University of Pittsburgh Press 2003. ISBN 0-822-94195-3; 217 S.; $45.00.

Quelle: Rezension für H-Soz-u-Kult von Karsten Voss, University of Pittsburgh; URL: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-3-031

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