Wenngleich bereits die Stellenausschreibungen angehende Archivreferendarinnen und Archivreferendare darauf hinweisen, dass nach Abschluss des zweijährigen Vorbereitungsdienstes für den höheren Archivdienst „kein Übernahmeanspruch“ besteht, ist die Enttäuschung verständlicherweise groß, wenn dieser Fall – der Gang in die Arbeitslosigkeit – im Anschluss an die Ausbildung schließlich eintritt. Die Ostsee-Zeitung berichtet in ihrer Wochenendausgabe über ein solches Schicksal: Steffen Arndt ist promovierter Historiker, staatlich geprüfter Archivar und seit Mai arbeitslos.
Dabei habe der Mann aus dem Landkreis Bad Doberan eigentlich alles richtig gemacht. Nach dem mit sehr gut bestandenen Magister-Studium in Rostock Doktortitel mit 28 Jahren, dann die Ausbildung zum Archivar beim Land Mecklenburg-Vorpommern. In der Regel würden die Absolventen, die während des 18.000 Euro teuren Referendariats auch zwölf Monate theoretische Ausbildung an der Marburger Archivschule genossen haben, auch übernommen. Dass sich nach der erfolgreich abgelegten Staatsprüfung keine Stelle für ihn bot, war für Steffen Arndt daher eine böse Überraschung. Er fühle sich in gewisser Weise verhöhnt, zudem würden junge Leute auf diese Art aus dem Land getrieben und nicht gehalten, kritisiert Arndt die Landespolitik. Aber auch bundesweit stünden die Chancen derzeit schlecht.
Quelle: Simone Hamann, Ostsee-Zeitung, 3./4.7.2004