Mit einem Skatbüchlein hat bei Heinz Ronneberg einst alles begonnen. Achtzig Pfennig kostete „Skatspielen – leicht gemacht“, ein winziges Spielregelwerk, das er sich als Zehnjähriger Anfang der 1940er Jahre erspart hatte. Noch heute trägt der mittlerweile 72-Jährige das gute Stück oft als Erinnerung bei sich. Der einstige Sportskatspieler Heinz Ronneberg (Sachsen-Anhaltischer Landesmeister im Mannschaftswettbewerb, Spieler in der 2. Bundesliga, Schiedsrichterobmann) hat sich nun aber mit der Veröffentlichung seines eigenen Buches „Skat ist Trumpf“ einen Traum erfüllt. Wenngleich innerhalb eines halben Jahres verfasst, hat er rund 30 Jahre Material dafür gesammelt.
Ronneberg ist in hallesche Archive gestiegen und stieß dort auf eine kleine Sensation: In der Saale-Zeitung vom 13. März 1899 stand es: Der Deutsche Skatverband wurde nicht, wie in Skatkreisen oft behauptet, in Altenburg, sondern in Halle gegründet. Von den Entdeckungen in verschiedensten Archiven profitiert auch Ronnebergs Skatbuch. Der Autor suchte im Weimarer Hauptstaatsarchiv und in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er las sich durch die Deutsche Bücherei Leipzig und konnte im Spielkartenmuseum Leinfelden-Echterdingen – wenn auch erst nach Intervention des Magistrats – die gewünschten Dokumente einsehen.
Info:
„Skat ist Trumpf“ gibt es für 24,60 Euro im Juco-Verlag.
Quelle: Sylvia Pommert, Naumburger Tageblatt, 22.6.2004
1000 Jahre Bienenbüttel
Die Schwestern Imma und Frederuna vermachten im Jahr 1004 ihr Erbe dem Kloster Kemnade an der Weser. Die Urkunde darüber macht aber auch das Jahr 2004 für die Bürger Bienenbüttels und Brietlingens als 1000. Jahrestag der Dörfer Britlingi und Biangibudiburgs belegbar. König Heinrich II. hatte ihre Schenkung auf einem Bogen Papier festgehalten und unterzeichnet. Ob das in der berühmten Urkunde erwähnte Biangibudiburg tatsächlich der Kernort Bienenbüttel ist, ist unklar. Es hat sich wahrscheinlich um einen um Wichmannsburg gelegenen Güterkomplex gehandelt.
Indes sei Bienenbüttel zweifellos wesentlich älter, erläutert der Archivar der Gemeinde, Dr. Klaus Wedekind. Funden reichen bis zur letzten Eiszeit 8000 vor Christus. Gemeinsam mit sechs Mitstreitern arbeitet der Historiker derzeit an einer Schriftenreihe zur Geschichte Bienenbüttels und seiner Ortsteile. Es gebe einfach noch zu viele Lücken, so dass nun einzelne Aufsätze erarbeitet werden sollen.
Um 1300 herum, schätzt der Gemeindearchivar, wurde das Dorf Sitz einer Vogtei. So war das Herzogtum Braunschweig das erste mit einer territorial organisierten Verwaltung und Herrschaftsordnung – der Bienenbütteler Vogt brütete über Akten von Abgaben, Gütern und Gerichten. 1794 wurde dann die „Bezirksregierung“ Vogtei abgeschafft, die Gemeinde größtenteils Medingen bei Bad Bevensen zugeschlagen. Die Bildung der Einheitsgemeinde Bienenbüttel erfolgte im Jahr 1972. Gemeinsam feierten die 15 Dörfer nun aber ihren runden Geburtstag.
Quelle: Carlo Eggeling, Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 19.6.2004
Bautzens lange Nacht der Museen
Wenn sich in Bautzen am Samstag (19.6.) in einer langen Museumsnacht von 18 bis 24 Uhr die Kultureinrichtungen der Öffentlichkeit präsentieren, dann beteiligen sich daran unter anderem Galerien und Museen. Aber auch die Gedenkstätte Bautzen widmet sich dem Thema Lange Nächte – als einem für die Gefangenen des „Stasi-Knasts“ außergewöhnlich bedrückenden Kapitel ihres Alltags.
Im Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv Bautzen (Archivfaltblatt, pdf) wird das Thema Gerichtswesen aufgegriffen. Am Matthiasturm als symbolischem Übergang von der städtischen in die landesherrliche Gerichtsbarkeit stehen Wachen. Nur mit einem Passierschein, im Archivverbund ausgestellt und gesiegelt, ist ein Eintritt in die andere Gerichtsbarkeit möglich. Die Lange Kerls umrahmt das Geschehen mit einem kleinen Biwak, Exerzier- und Waffenübungen.
Download: Flyer Lange Nacht der Museen (pdf)
Kontakt:
Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv Bautzen
Schloßstraße 10
02625 Bautzen
Telefax 0 35 91 / 4 26 47
grit.richter-laugwitz@bautzen.de
anja.moschke@bautzen.de
Quelle: Sächsische Zeitung, 16.6.2004
Luxemburgs nationales Literaturarchiv
20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt residiert seit 1995 das Luxemburger Literatur-Nationalarchiv im kleinen Ort Mersch. Das „Centre national de littérature“ (CNL) kann für sich beanspruchen, das Zentrum der oft unterschätzten Literatur des Großherzogtums zu sein. Aber auch das wohlständige Großherzogtum und damit auch das CNL hat die Krise erreicht. Dessen Leiterin Germaine Goetzinger berichtet beispielsweise, dass zu den vorhandenen siebendreiviertel Planstellen weitere dringend benötigte Planstellen wegen eines nahezu totalen Einstellungsstops im öffentlichen Dienst nicht geschaffen werden.
Daher hat nun jeder Mitarbeitende alles zu machen: Archivieren, Katalogisieren, Auswerten der Presse, Forschen, Publizieren. Dennoch ist heute viel mehr zu leisten als vor zehn Jahren möglich erschien. Ehe das CNL im Oktober 1995 öffnete, gab es im Staatsarchiv eine bescheidene Arbeitstelle für luxemburgische Literatur. Erst mit dem CNL, das sich nicht nur als Archiv versteht, sondern ob seiner Lesungen, Vorträge und Ausstellungen auch als Literaturhaus, begann die systematische Erforschung der lange marginalisierten Literatur des Großherzogtums. Weiß man, dass das Land erst seit Ende 2003 eine Uni hat, wundert man sich nicht länger, dass die Erforschung seiner Literatur derart spärlich war.
Weil sich das Letzeburgische überhaupt erst seit dem 19. Jahrhundert als Literatursprache nach und nach etabliert hat, ist die im Großherzogtum von jeher verbreitete Dreisprachigkeit auch für dessen Literatur kennzeichnend. Mit einem Bestand von 12.000 Büchern hat man in Mersch angefangen, mittlerweile sind es gut doppelt so viele. Allenfalls ein Fünftel davon sind auf Letzeburgisch, das erst 1984 Nationalsprache wurde. Das Magazin des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Hauses quillt über, weshalb im Herbst mit dem Umbau eines Nebengebäudes begonnen werden soll. Das aus allen Nähten platzende Schmuckstück in Mersch braucht weitere Depot- und Büroräume. Etwa 200 Nachlässe (und einige Vorlässe) luxemburgischer Autoren – etwa 100 sind im Schriftstellerverband organisiert – werden nicht nur verwahrt, sondern auch erforscht, sofern die Personallage dies zulässt.
Auf drei Etagen umfasst das „Servais-Haus“, wie das CNL im Volksmund genannt wird, im Parterre fünf Ausstellungskabinette sowie im ersten Geschoss Verwaltungs- und Magazinräume und einen Lesesaal sowie im zweiten Geschoss Vortragssaal und Foyer. Ab Herbst sollen in einem zweiten Nebengebäude neue Büro- und Magazinräume entstehen.
Kontakt:
Centre national de littérature
2, rue Emmanuel Servais
L-7565 Mersch
CNL@cnl.etat.lu
Tél: 32 69 55-1
Fax: 32 70 90
www.literaturarchiv.lu
Quelle: Christoph Schreiner, Saarbrücker Zeitung, 18.6.2004
Feuer verwüstet Bücherei Meckelfeld / Archiv gesichert
Die Seevetaler Gemeindebücherei in Meckelfeld ist in den frühen Morgenstunden des 16. Juni durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Reetdach und Dachstuhl des ehemaligen Bauernhauses sind verwüstet, der Sachschaden wird auf 300.000 Euro geschätzt. Die Brandursache ist noch unklar.
Dank des massiven Einsatzes von elf Feuerwehren konnten sowohl der angrenzende Neubau der Bücherei als auch das wertvolle Gemeinde-Archiv weitgehend gerettet werden (Bericht). Wieviele der insgesamt 42.000 Bücher, Hörkassetten, CDs, Videos und anderen Medien durch Feuer, Ruß oder Löschwasser zerstört worden sind, könne noch niemand sagen, berichtete die Leiterin der Gemeindebücherei.
Die Bestände des Gemeinde-Archivs, das im Obergeschoss des ehemaligen Bauernhauses untergebracht ist, konnten offenbar bis auf ein paar Landkarten gerettet werden. Der evtl. 400 Jahre Altbau, ein Rauchbauernhaus ohne Kamin, sei 1982 nach Auskunft der Archivarin Gesa Erhorn entkernt und neu aufgebaut worden. Trotz des Schreckens über das Feuer freute sich die Archivarin über die ausgezeichnete Arbeit der Feuerwehrleute, die im Archiv die meisten Regale mit Folien abdeckten, so dass sie unbeschadet vom Löschwasser blieben. Außerdem wurden viele Schriftstücke des Archivs in feuersicheren Stahlschränken aufbewahrt. „90 Prozent des Archivs ist gerettet worden“, sagte Gesa Erhorn. Bei den anderen Schriftstücken müsse man sehen, ob einfaches Trocknen genüge. Die Archivalien werden jetzt in einem Keller des Helbach-Hauses eingelagert.
Kontakt:
Gemeinde Seevetal
Hauptamt – Gemeindearchiv
Frau Gesa Erhorn und Herr Sören Sahling
Am Schulteich 1
21217 Seevetal
Tel: +49 (40) 854 01 69 – 29
Fax: +49 (40) 854 01 69 – 29
http://www.seevetal.de
Quelle: Carsten Weede, Harburger Anzeigen und Nachrichten, 17.6.2004; Manfred Peschel, Hamburger Abendblatt, 17.6.2004
Hunderte von Archiven öffnen sich gleichzeitig
Am 25. September 2004 findet zum zweiten Mal der TAG DER ARCHIVE statt, an dem sich Hunderte von Archiven in der gesamten Bundesrepublik beteiligen werden.
Mit dieser Aktion wollen die Archive einem breiteren Publikum ihre Arbeitsweisen beim Erhalt historischer Überlieferung vermitteln und auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten hinweisen, die jedem Interessierten offen stehen. Initiiert und unterstützt wird der TAG DER ARCHIVE vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., dem größten Berufs- und Fachverband für das Archivwesen in Europa.
Das in den Archiven verwahrte Kulturgut reicht von mittelalterlichen Urkunden über Fotografien und Filme bis hin zu den digitalen Unterlagen unserer Tage. Für die Erforschung der Vergangenheit und das Verständnis unserer Gegenwart ist es unverzichtbar.
Am TAG DER ARCHIVE laden die Archive zu einer Entdeckungsreise in ihre Häuser ein. Dabei werden auch Bereiche gezeigt, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen sind, so zum Beispiel die Magazine und die Restaurierungswerkstätten.
Archive sind nicht nur Verwahrstätten, sondern auch aktive Vermittler von Geschichte. Am TAG DER ARCHIVE soll deutlich werden, wie spannend und unterhaltsam der Umgang mit den echten Zeugnissen der Vergangenheit sein kann.
Nähere Informationen unter www.vda.archiv.net oder www.tagderarchive.de
Für weitere Auskünfte steht zur Verfügung:
Dr. Robert Kretzschmar, Direktor des Hauptstaatsarchivs Stuttgart,
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des VdA
Kontakt:
Dr. Robert Kretzschmar
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Tel. 0711 / 212-43 35
Fax: 0711 / 212-43 60
Kretzschmar@s.lad-bw.de
Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA)
Marstallstr. 2, 99423 Weimar
Telefon: 03643/870235,
Telefax: 03643/870164
http://www.vda.archiv.net
Quelle: Deutsches Verbändeforum (Pressemitteilung), 17.6.2004
Vier Schweizer Frauenarchive gehen zusammen
Wer in Archiven nicht vorkommt, wird schnell vergessen. Nicht zuletzt deshalb waren Frauen über Jahrhunderte marginalisiert oder kamen gar nicht erst vor. Mittlerweile werden jedoch durch Frauenarchive systematisch Bestände von Fraueninstitutionen und private Nachlässe gesammelt, erschlossen und verwaltet. Dieser Prozess ist längst noch nicht abgeschlossen. Wichtige Bestände müssen gesichert werden, ehe sie für immer verschwinden.
1999 wurde in St. Gallen 1999 das Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz eröffnet. In Chur wurde bereits 1997 das Frauenkulturarchiv Graubünden gegründet. Und auch im Thurgau existiert seit 1999 ein Frauenarchiv. Zusammen mit dem in Melano ansässigen Tessiner Frauenarchiv streben diese Einrichtungen in Frauenfeld, St. Gallen und Chur nun eine engere Zusammenarbeit an.
Ziel sei ein nationales Netzwerk aller Frauenarchive, eine Art Dachverband, berichtet das St. Galler Tagblatt. Es geht unter anderem die gemeinsame Erschliessung nationaler Geldquellen, da die Archive finanziell darben.
Quelle: Andreas Fagetti, St. Galler Tagblatt, 16.6.2004
Neues zur Zerschlagung des Volksaufstandes 1953
„Generalstreik“ forderten am 16. Juni 1953 die Bauarbeiter in Berlin als Antwort auf die Gesprächsverweigerung der SED-Führung über die Lohnsenkung („Normenerhöhung“). Doch nicht der FDGB verhinderte den Generalstreik, sondern der Ausnahmezustand der sowjetischen Besatzungsmacht. Deren Vorgehen wird in den erstmals veröffentlichten 17 Telegrammen des sowjetischen Hohen Kommissars an die Moskauer Regierung dokumentiert. In seinem neuen Buch „Die Streikbrecherzentrale“ geht Manfred Wilke, der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin u.a. der Frage nach der Befehlskette bei der blutigen Zerschlagung des Volksaufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953 (weitere Lit.) nach.
Aufschlussreich erwiesen sich vor allem noch unveröffentlichte Dokumente aus dem Archiv des Moskauer Außenministeriums, die aus dem Nachlass des verstorbenen Historikers Gerhard Beier stammen. Dabei handelt es sich um Schriftstücke des Hohen Kommissars der Sowjetunion in der noch nicht souveränen DDR, Wladimir Semjonow, und des sowjetischen Marschalls Wassilij Sokolowski. Semjonow erhielt, so berichtet Die WELT, die Weisung, „militärische Standgerichte einzurichten und zwölf Rädelsführer zu erschießen. Die Mitteilungen über die Exekutionen sollten in der Stadt ausgehängt werden.“ In einem Telegramm von Sokolowski und Semjonow an den Kreml hieß es: „Insgesamt wurden von unseren Truppen in der Republik 3361 Menschen verhaftet. Außerdem wurden in der Verantwortung des Ministeriums für Staatssicherheit 909 Verhaftungen gemacht, davon 521 in Berlin.“
Info:
Manfred Wilke: Die Streikbrecherzentrale. Der FDGB und der 17. Juni, Reihe: Diktatur und Widerstand, Bd. 8, 328 S., 29.90 EUR, gb., ISBN 3-8258-7775-2
Kontakt:
Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin
Abteilung Malteserstraße
Malteserstr. 74-100
12249 Berlin
Leitung: Prof. Dr. Manfred Wilke
Tel 030/83870-232/234/237
Fax 030/83870-736
wilk@zedat.fu-berlin.de
Quelle: Die WELT, 17.6.2004
Verschollen geglaubte Urkunden wieder da
In Gießen werden seit dem Wochenende Neuerwerbungen des Stadtarchivs, die so genannten „Schiffenberger Urkunden“, zusammen mit Plänen und Farb-Illustrationen des Schiffenbergs aus dem Pronners´schen Atlas erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die Originale der Urkunden sind im Leib´schen Haus des Oberhessischen Museums, Abteilung Stadtgeschichte, ausgestellt.
Bei den Exponaten handelt es sich um Urkunden aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie um zwei Pläne aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die das Stadtarchiv Gießen auf Vermittlung des Oberhessischen Museums aus Privathand erworben hat. Diese Schiffenberger Urkunden waren im 19. Jahrhundert noch bekannt und wurden auch zum Teil ediert (zwei Urkunden sind bisher in der Forschung noch völlig unbekannt). In der Zwischenzeit galten sie als verschollen.
Kontakt:
Universitätsstadt Gießen
Stadtarchiv
Postf. 110820
35353 Gießen
Telefon: 0049 (0)641/6940661
Telefax: 0049 (0)641/6940663
stadtarchiv@giessen.de
http://stadtarchiv-giessen.online-h.de/
Quelle: Kreis-Anzeiger (Gießen), 15.6.2004
Vorarlberger in Parlament und Regierung
Insgesamt haben 102 Persönlichkeiten in den vergangenen 150 Jahren Vorarlberg und Österreich auf nationaler und internationaler Ebene parlamentarisch vertreten. Ein in zweijähriger Arbeit von dem Historiker Walter Zirker verfasstes umfassendes Nachschlagewerk über diese Parlamentarier wurde am Montag im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz präsentiert.
Seit dem Revolutionsjahr 1848 traten Vorarlberger Politiker überregional für die Interessen des Landes ein, zuerst in der Frankfurter Nationalversammlung und am Reichstag von Kremsier, dann von 1861 bis 1918 im Reichsrat in Wien und schließlich in den österreichischen Parlamenten (National- und Bundesrat) der Ersten und Zweiten Republik. In das neue, vom Land Vorarlberg geförderte Lexikon wurden auch jene Parlamentarier und Regierungsmitglieder aufgenommen, die zwar aus Vorarlberg stammten, deren politische Laufbahnen sich aber außerhalb des Landes vollzogen.
Anhand der stenographischen Protokolle wurden zudem die Wortmeldungen der einzelnen Abgeordneten im Plenum von National- und Bundesrat, die Arbeit in den Ausschüssen, Entschließungsanträge, Anfragen etc. dokumentiert. Tabellen, Karten sowie ein Orts- und Personenregister erleichtern den Zugang und bieten weitere Informationen.
Info:
Walter Zirker, „Vorarlberger in Parlament und Regierung (1848-2000). Ein Lexikon der Politiker/-innen von Frankfurt a. M., Kremsier, Wien, Straßburg, Luxemburg und Brüssel.“
Roderer Verlag, Regensburg 2004 (= Alemannia Studens. Mitteilungen des Vereins für Vorarlberger Bildungs- und Studentengeschichte, Sonderband 6).
Kontakt:
Vorarlberger Landesarchiv
Kirchstraße 28
A-6900 Bregenz
Tel: 0043(0)5574/511-45005,
Fax: 0043(0)5574/511-45095,
landesarchiv@vorarlberg.at
http://www.landesarchiv.at
Quelle: Presseportal.at, 14.6.2004