Die Schwestern Imma und Frederuna vermachten im Jahr 1004 ihr Erbe dem Kloster Kemnade an der Weser. Die Urkunde darüber macht aber auch das Jahr 2004 für die Bürger Bienenbüttels und Brietlingens als 1000. Jahrestag der Dörfer Britlingi und Biangibudiburgs belegbar. König Heinrich II. hatte ihre Schenkung auf einem Bogen Papier festgehalten und unterzeichnet. Ob das in der berühmten Urkunde erwähnte Biangibudiburg tatsächlich der Kernort Bienenbüttel ist, ist unklar. Es hat sich wahrscheinlich um einen um Wichmannsburg gelegenen Güterkomplex gehandelt.
Indes sei Bienenbüttel zweifellos wesentlich älter, erläutert der Archivar der Gemeinde, Dr. Klaus Wedekind. Funden reichen bis zur letzten Eiszeit 8000 vor Christus. Gemeinsam mit sechs Mitstreitern arbeitet der Historiker derzeit an einer Schriftenreihe zur Geschichte Bienenbüttels und seiner Ortsteile. Es gebe einfach noch zu viele Lücken, so dass nun einzelne Aufsätze erarbeitet werden sollen.
Um 1300 herum, schätzt der Gemeindearchivar, wurde das Dorf Sitz einer Vogtei. So war das Herzogtum Braunschweig das erste mit einer territorial organisierten Verwaltung und Herrschaftsordnung – der Bienenbütteler Vogt brütete über Akten von Abgaben, Gütern und Gerichten. 1794 wurde dann die „Bezirksregierung“ Vogtei abgeschafft, die Gemeinde größtenteils Medingen bei Bad Bevensen zugeschlagen. Die Bildung der Einheitsgemeinde Bienenbüttel erfolgte im Jahr 1972. Gemeinsam feierten die 15 Dörfer nun aber ihren runden Geburtstag.
Quelle: Carlo Eggeling, Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 19.6.2004