Zwangsarbeiter im Bistum Aachen

Das Aachener Diözesanarchiv hat die Namen von 159 Zwangsarbeitern ermittelt, die während der NS-Zeit in kirchlichen Einrichtungen im Bistum Aachen beschäftigt waren. 21 von ihnen wurde laut Birgit Osterholt-Kootz, der Leiterin des Archivs, bislang eine Entschädigung bewilligt oder ausgezahlt. In drei Fällen ging die Entschädigung an die Erben, weil der Berechtigte gestorben war. Die ehemaligen Zwangsarbeiter leben überwiegend in Polen oder in der Ukraine. 23 Personen hat der Suchdienst des Deutschen Caritasverbandes als verstorben gemeldet, der Tod von drei weiteren war dem Diözesanarchiv bereits bekannt.

Nach mehr als dreijährigen Recherchen hat die katholische Kirche bislang insgesamt 4.519 NS-Zwangsarbeiter identifiziert, die in ihren Einrichtungen während des 2. Weltkrieges arbeiteten. Die noch lebenden Zwangsarbeiter erhalten jeweils 2.500 Euro Entschädigung aus einem Fonds der Kirche. Insgesamt gehen Schätzungen davon aus, dass rund 7.500 Zwangsarbeiter in katholischen Einrichtungen beschäftigt waren.

Kontakt:
Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen
Klosterplatz 7
D-52062 Aachen
Telefon: (0241) 452-268
Telefax: (0241) 452-496
dioezesan.archiv@gv.bistum-aachen.de

Quelle: Aachener Zeitung, 5.5.2004

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