Die Marbacher Literaturinstitute haben ihre monatelange Suche nach einer neuen Führung erfolgreich beendet und den Journalisten Ulrich Raulff zum neuen Direktor berufen. Der 1950 geborene Raulff ist zur Zeit noch im Kulturressort der „Süddeutschen Zeitung“ tätig. Von 1997 bis 2001 arbeitete der studierte Philosoph und Historiker im gleichen Bereich bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung„. 1977 hatte er in Marburg promoviert, 1995 habilitierte er an der Humboldt-Universität Berlin. Raulff wird zum 1. November 2004 auf dem Chefsessel des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs in Marbach Platz nehmen, teilte eine Sprecherin der Schiller-Gesellschaft mit.
Auf seine Archiv- und Museumserfahrungen angesprochen, sagte der neu gewählte Direktor der FAZ zufolge: „Es ist mir vollkommen klar, dass ich vieles sehr schnell lernen muss.“ Die jüngste Neuanschaffung, über die Raulff sich freuen darf, ist der Nachlass des Dichters Eduard Mörike. Der kommt ins Schiller-Nationalmuseum und Deutsche Literaturarchiv zurück. Dies sagte Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) am Samstagabend bei der Eröffnung der Ausstellung „Mörike und die Künste“ in Marbach. Der Kaufpreis von zwei Millionen Euro würde zur einen Hälfte von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg und aus Privatisierungserlösen gezahlt. Die andere Hälfte würde von privaten Geldgebern gedeckt. Verkäufer des privaten Nachlasses ist die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen.
Kontakt:
Deutsche Schillergesellschaft e.V.
Schiller-Nationalmuseum
Deutsches Literaturarchiv
Schillerhöhe 8-10/1
71672 Marbach am Neckar
Telefon: +49 (0)71 44 / 8 48-0
Telefax: +49 (0)71 44 / 8 48-2 99
Quelle: Onlineportal stimme.de, 10.5.2004; FAZ, 10.5.2004, S. 37 u. 40; Esslinger Zeitung, 10.5.2004
10.05.2004