Frühjahrstagung der Medienarchive in Zürich

Zur Behandlung der Frage, wie die Aufgaben des Speicherns, Bewertens, Erschliessens und Reproduzierens publizistischer Produkte im heutigen wirtschaftlichen und technischen Umfeld gelöst werden können, traf sich die Fachgruppe der deutschen Medienarchivare und Mediendokumentare im VdA (FG7) mit der Schweizerischen Vereinigung für Dokumentation (SVD) in Zürich zu ihrer Frühjahrstagung 2004. Das Programm der Tagung stand unter dem Titel «Volle Speicher, leere Kassen – Bewahren, Verwerten und Kassieren als Chance» (Abstracts der Referate).

Aufgabe auch von Medienarchiven ist es, Bewertungsentscheidungen zu treffen und Informationsmengen methodisch nachvollziehbar qualitativ zu verdichten und gleichzeitig quantitativ einzuschränken. Totalüberlieferungen sind sachlich nicht sinnvoll und auch nicht finanzierbar. So werden bestimmte Medienproduktionen zur Langzeitsicherung ausgewählt, andere selektiv archiviert, der große Rest aber bewusst vernichtet.

Die Entscheidungsprozesse über die Bildung von repräsentativen Überlieferungen, die eine praxisorientierte Handhabung der Daten in der Zukunft erst ermöglichen, werden angesichts der Vergänglichkeit neuer Technologien beschleunigt. Experimente im Textbereich zeigen, so berichtet die NZZ in ihrem Bericht über die Zürcher Tagung, dass die automatisierte Verdichtung von Information auf Schlagwortebene vielversprechende Fortschritte gemacht hat. Eine Untersuchung des deutschen Fraunhofer-Instituts mache deutlich, dass bereits heute automatisierte Erschliessungsverfahren qualitativ befriedigende Resultate liefern können, die die Arbeit der Archivarinnen und Archivare unterstützen.

Quelle: NZZ Online, 7.5.2004

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.