Die als angebliche Nazi-Pornos bekannt gewordenen „Sachsenwaldfilme“ stammen nach Einschätzung des Filmhistorikers Helmut Regel vom Bundesarchiv in Koblenz zweifelsfrei erst aus den fünfziger Jahren. „In den 34 Jahren, die ich mich mit der Zeit 1933 bis 1945 beschäftige, habe ich nicht einen einzigen Meter pornografischen Films aus deutscher Produktion gesehen“. Die Machart der angeblichen Nazi-Pornos sowie Details der Ausstattung deuteten auf Amateuraufnahmen aus der Zeit nach der Währungsreform hin. Der Schriftsteller Thor Kunkel hatte dagegen nach Recherche der Geschichte der „Sachsenwaldfilme“ in seinem Roman „Endstufe“ beschrieben, wie in der NS-Zeit Porno-Filme gedreht worden seien, um sie gegen Rohstoffe einzutauschen.
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Quelle: dpa/Die Welt, 23.4.2004