Besuch beim Gedächtnis von Glienicke

In einem Kellerraum der Grundschule befindet sich das Gedächtnis von Glienicke: das Gemeindearchiv. Seit zwei Jahren werden hier wichtige Schriftstücke aus den Fachbereichen sowie Dokumente des Parlaments und seiner Ausschüsse aufbewahrt, erfasst und – wenn notwendig – bearbeitet und somit vor dem Verfall gerettet. Bis dahin waren die Akten an verschiedenen Stellen gelagert gewesen, im Rathauskeller, auf dem Boden oder im Bauhof. Nunmehr stehen sie wohl temperiert in Reih und Glied in einer Sicherheitsregalanlage.

Das Gemeindearchiv ist der Gemeindebibliothek unter Leitung von Brita Unger angegliedert. Sie und Archiv-Mitarbeiterin Heide-Maria Lepsien hatten in ihren „heiligen Hallen“ am Montagabend den Haupt- und Finanzausschuss zu Gast. Für gewöhnlich hat aus Sicherheitsgründen sonst niemand hier etwas zu suchen. Bürger müssen sich bei Archivanfragen an die Fachabteilung der Verwaltung wenden. Beim Gemeindearchiv handelt es sich um ein so genanntes Zwischenarchiv. Erst wenn die Dokumente an das Kreisarchiv gegangen sind, stehen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Beim Aufbau ihres modernen Archivbereichs konnte die Gemeinde drei Jahre lang auf die Unterstützung durch ABM zurückgreifen. Heide-Maria Lepsien, von Beruf Bürofachkraft, hatte als ABM-Mitarbeiterin das Glück, nach Auslaufen ihre Maßnahme eine Halbtagsanstellung im Rathaus Glienicke zu bekommen. Seit einem Jahr ist sie mittlerweile fest angestellt.

Wie die Aktenberge zu behandeln sind, das regelt das Archivgesetz des Landes Brandenburg. Nach Aussage von Brita Unger beherbergt das Glienicker Gemeindearchiv 1.200 Akteneinheiten in übersichtlichen Aktenkartons. Oder anders ausgedrückt: 360 laufende Meter Schriftguterfassung, wie es im Amtsdeutsch heißt. Jährlich werden die Fachbereiche aufgefordert, bestimmte Unterlagen dem Archiv zuzuführen. Neben aktuellen Dokumenten muss Heide-Maria Lepsien auch noch einen Teil sehr vergilbter alter Schriftstücke aufarbeiten, wobei sie teilweise eingescannt werden müssen, damit sie die Nachwelt auch später noch lesen kann.

Kontakt:
Gemeindebibliothek Glienicke/Nordbahn
Hauptstraße 20
16548 Glienicke 
033056/69230
bibliothek@glienicke-nordbahn.de

Quelle: Märkische Allgemeine, 21.4.2004

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