23.700 Euro hat die Stadt Celle im Jahr 2002 für ein Gutachten ausgegeben, das die „haushaltswirtschaftlichen Effekte bei verändertem Aufgabenbestand“ untersuchen sollte. Während das nach seinem Verfasser „Diekwisch-Gutachten“ genannte Werk für die Region Südheide ein Schubladen-Dasein fristet, arbeiten Celler Stadt- und Kreisverwaltung damit. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sich in den Behörden einiges getan.
Seit Oberbürgermeister Martin Biermann im Celler Rathaus der erste Mann ist, hat sich die Anzahl der Stellen in der Stadtverwaltung von 1146 im Jahr 1990 auf nun 825 Stellen verringert. Hauptursache des Stellenabbaus sind aber nicht Streichungen, sondern Auslagerungen und gemeinsam mit dem Landkreis geschaffene, eigenständige Organisationen wie der Zweckverband Abfallwirtschaft und die Tourismus Region Celle. Im Bereich des Landkreises verringerte sich die Zahl der Stellen im gleichen Zeitraum von 608 auf 519.
Um positive finanzielle Effekte durch Zusammenlegung von Aufgabenbereichen zu erzielen, haben Stefan Diekwisch und Gabriele Wauge in ihrem im Juli 2002 vorgelegten Gutachten sieben Aufgaben der Verwaltung beleuchtet. Es hat schon einige vorzeigbare Ergebnisse gezeitigt, wie Wilhelm von Fintel, bei der Celler Stadtverwaltung Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Soziales, meint.
Bei einer Zusammenlegung von Stadt- und Kreisarchiv müsse man auch die Frage beantworten, auf welche Standards man sich einige. Das Raumangebot reiche an keinem der jetzigen Standorte aus, um beide Archive zusammenzulegen. Der Landkreis hat die Stadtverwaltung gebeten, dieses Thema zu verschieben, da dort „erhebliche Ressourcen durch die Übernahme der Schulträgerschaft gebunden waren“, erläutert von Fintel.
„Wir haben etwas anderes gemacht, um Kosten zu sparen. Wir streichen die A-14-Stelle der Leitung des städtischen Archivs. Damit sparen wir 110.000 Euro“, so von Fintel.
Kontakt:
Kreisarchiv für den Landkreis Celle
Kreisverwaltung,
Trift 26, Gebäude 6,
29221 Celle
Stadtarchiv Celle
Westerceller Str. 4,
29227 Celle
Quelle: Andreas Babel, Cellesche Zeitung, 7.4.2004