Der Fußballclub Basel 1893 (FCB) und das Staatsarchiv Basel-Stadt haben eine Archivierungsvereinbarung unterzeichnet, welche die Aufbewahrung historischer Dokumente des Basler Stadtclubs dauerhaft sichert und deren Benutzung durch die Öffentlichkeit im Staatsarchiv regelt.
Der „Umzug“ der Akten wurde nötig, als der FCB 2001 seine ursprüngliche Heimstätte, das Stadion Landhof, endgültig in Richtung St. Jakobs-Park verliess. Das Staatsarchiv und das Schweizerische Sportmuseum hatten sich damals nach dem künftigen Verbleib des Vereinsarchivs erkundigt.
Im Tribünengebäude stiessen sie auf eine umfangreiche Aktensammlung sowie unzählige Trophäen, Wimpel, Matchplakate und Bilddokumente. Es war sofort klar, dass diese Materialien auf Dauer erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Das Engagement der beiden Institutionen beruhte auf der Überzeugung, dass der FC Basel 1893 sowohl lokal als auch national zweifellos einer der wichtigsten Vereine ist und der FCB über Jahrzehnte hinweg die Stadt Basel in vielfältiger Weise geprägt hat.
Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts, das für die Schweiz Pioniercharakter hatte, übernahm das Staatsarchiv das Schriftgut und das Schweizerische Sportmuseum die Objekte sowie das Bildmaterial zur dauerhaften Archivierung. Der Stadtclub bezahlte einen nennenswerten Teil der Kosten für die Ordnung und Erschliessung der Unterlagen. Im März 2002 wurde das weitgehend ungeordnete Schriftgut ins Staatsarchiv transferiert, wo es gereinigt, von Mikroben befreit, inhaltlich strukturiert und übersichtlich verzeichnet wurde.
Die Unterlagen, die heute als Privatarchiv 1006 im Staatsarchiv verwahrt werden, sind außerordentlich vielfältig und enthalten Akten (Berichte, Protokolle, Mitgliederverzeichnisse, Buchhaltungsunterlagen, Korrespondenzen), Drucksachen (Statuten, Cluborgan, Matchprogramme) und eine Sammlung von Zeitungsausschnitten (Dokumentation). Sie beschlagen einen Zeitraum, der von der Gründung des FCB 1893 bis zum Jahr 1997 reicht. Dokumentiert ist in erster Linie der Spielbetrieb rund um die erste Mannschaft, während die Überlieferung zum Breitensport und zum Nachwuchsbereich etwas bescheidener ausfällt.
Die Unterzeichnung der Archivierungsvereinbarung setzt nun den formellen Schlusspunkt unter dieses Projekt. Die historischen Unterlagen des FC Basel 1893 können im Lesesaal des Staatsarchivs konsultiert werden. Damit steht der Forschung ab sofort eine Quelle zur Verfügung, die nicht bloß für die Sportgeschichte, sondern auch für die Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts von grossem Wert ist. Die Vereinbarung legt zudem die Grundlage für weitere, spätere Aktenablieferungen des FCB an das Staatsarchiv.
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Quelle: Basler Zeitung online, 1.4.2004