Seit 1865 gingen Schüler und Lehrer in diesem Gebäude ein und aus. Das bleibt auch so, allerdings ist das Stadtarchiv Jüterbog, das mittlerweile in die ehemalige Knabenschule eingezogen ist, offen für jedermann.
In hellen, modern eingerichteten Räumen lagern nun alle wichtigen Unterlagen wie Akten, Bauzeichnungen und Zeitungen in mehreren Depoträumen. „Wir haben viel mehr Platz als früher“, erklärt Kerstin Paeth, der man wie auch ihrer Kollegin Christine Illesch die Freude über das neue kulturhistorische Archiv ansieht. Arbeit gibt es noch für viele Jahre, denn bisher ist lediglich ein Teil der Unterlagen erschlossen. Das bedeutet, dass zwar der Aktenbestand im Computer erfasst ist, die Unterlagen aber noch nicht bis ins Detail durchgearbeitet und deshalb im Zwischenarchiv untergebracht sind.
Das Bauarchiv ist ebenfalls mit umgezogen. Seit im Jahre 1839 entsprechende Gesetze erlassen wurden, muss über jedes Gebäude der Stadt Buch geführt, jede Verwaltungsentscheidung erfasst werden. Die älteste Bauzeichnung stammt übrigens aus dem Jahr 1789 – ein Stadtplan, der natürlich wie ein Schatz gehütet wird. Ein Fotoarchiv – schön kühl und dunkel – gibt es ebenfalls. Überhaupt sind auch moderne Arbeitsmittel ins neue Haus eingezogen. Zum Beispiel die neuen Kartenmappen für das Bauarchiv, aber die alten werden nicht aussortiert, sondern weiterhin genutzt.
Die Depoträume sind zwar für Besucher nicht zugänglich, dafür gibt es im Lesesaal mehrere Plätze für Heimatforscher, Studenten oder andere, die einen Blick in Zeugnisse der Zeitgeschichte werfen wollen. Vielleicht kann noch in diesem Jahr ein Computer angeschafft werden, dann wird die Recherche für Besucher einfacher. Wer Nachforschungen anstellen will, sollte sich im Archiv anmelden.
Kontakt:
Stadtarchiv Jüterbog
Rathaus I
Markt 21
14913 Jüterbog
03372 / 46 31 47
Quelle: Martina Burghardt, Märkische Allgemeine, 1.4.2004