Mit 14 Wochenstunden schwach besetzt, in den Räumen beengt: am Zustand des Stadtarchivs Isny hat sich auch im Jahr 2003 wenig geändert. Dennoch: Stadtarchivarin Nicola Siegloch tat engagiert das Ihrige und berichtete darüber dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Tourismus.
Seit Juli 2002 ist Norbert Schwarz zu ihrer Unterstützung mit drei Wochenstunden ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig. Er kümmert sich um die Zeitungsdokumentation und das Einordnen der Sammlungsbestände. Auch die Dipl.-Museologin Ines Ebert konnte wieder beschäftigt werden. Die zwischen Isny und Leutkirch geteilte Tätigkeit der Stadtarchivarin beschränkt sich notgedrungen auf die laufenden Geschäfte, Verwaltungsaufgaben, Anfragen und Archivbenutzung.
Das Stadtarchiv benutzten 2003 18 Personen. 121 schriftliche und telefonischen Anfragen erreichten das Archiv. Privatpersonen, Wissenschaftler, Schüler und Studenten, Heimatforscher, Vereine suchen die historische Auskunft, um beispielsweise eine Jubiläumsschrift zu fertigen oder einem bestimmten Thema nachzugehen.
Von der Grundschule Beuren wurden Akten und Bände aus der Zeit von 1820 bis 1970 ins Stadtarchiv übernommen. Der Bestand konnte bereits geordnet und verzeichnet werden. Zum Findbuch Neutrauchburg legte das Stadtarchiv ein Ergänzungsverzeichnis für Akten der ehemaligen Gemeinde Neutrauchburg an. Die Archivbibliothek wurde mit 52, die zeitgeschichtliche Sammlung mit 848 Neuzugängen ergänzt.
Erfreuliches aus Großholzleute: am 28. Mai 2003 konnte der Ortschaftsrat das in einem Kellerraum des Rathauses untergebrachte Archiv einweihen. Es umfasst circa 35 laufende Meter Schriftgut aus der Zeit von 1810 bis 1972. Das Archiv ist durch ein umfangreiches Findbuch erschlossen.
Zu den Perspektiven äußerte sich die Stadtarchivarin kritisch. Die weitere Entwicklung sei vor allem von der Lösung der Raumfrage abhängig. Zudem werde für sie die gemeinsame Betreuung der Stadtarchive Isny und Leutkirch zunehmend schwieriger. Bürgermeister Manfred Behrning berichtete, dass Gespräche über eine Verlegung des Archivs in das Schloss noch kein Ergebnis gezeitigt hätten. Stadträtin Sylvia Seitz brachte das allgemeine Unbehagen zum Ausdruck. Die Archivfrage dürfe nicht als nebensächlich beiseite gestellt werden. Für alle bestünde die Verpflichtung, die Zeugnisse der Vergangenheit zu erhalten und dafür sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten zu schaffen.
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Siegloch@Rathaus.Isny.de
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Quelle: Fritz Hartmann, Schwäbische Zeitung, 31.03.2004