Opel hat eine neue Oldtimer-Werkstatt

Opel widmet sich stärker seiner Historie: Die werkseigenen Oldtimer haben einen neuen Platz gefunden und an der Konzeption für ein eigenes Museum wird schon gebastelt. Das Gebäude „K 6“, ehemals Bahnhof und bis zuletzt für Produktionszwecke genutzt, dient seit Jahresanfang als zentrale Oldtimer-Halle. Im Erdgeschoss stehen etwa 90, mit Tüchern zugedeckt, die zuvor über verschiedene Lager im Werk verteilt waren. Der älteste ist der Lutzmann von 1899, der jüngste ein Vectra-Sportwagen.

Eine kleine Werkstatt gibt es hier auch, mit vier Monteuren, natürlich alles auch privat Oldie-Fans. Der Vorarbeiter ist Albert Hagels, der sich schon seit 15 Jahren um Opels alte Autos kümmert. Zur Zeit stehen ein Olympia 52 und ein Manta 400 zur Aufbereitung auf den Hebebühnen. Ein spezielles Ersatzteillager ist auch schon im Aufbau. Es ist gar nicht so leicht, die benötigten Teile zum Restaurieren und Reparieren der Oldtimer immer aufzutreiben. Aber es gibt auch Unterstützung: Zum Beispiel von Werksangehörigen, die Teile vorbei bringen. Oder von Opels Werkstätten, die benötigte Bleche nachbauen. So hat man schon ein logistisches Netzwerk geschaffen.

Bei rund 40 Veranstaltungen und Ausstellungen will Opel in diesem Jahr mit Oldtimern auftreten, erklärte Heinz Zettl gestern. Opels Veranstaltungsmanager – offizieller Titel: Leiter institutionelle Aktivitäten – ist auch für Historie und Archive zuständig. Er besitzt auch persönlich vier Oldtimer, aus den Jahren 1951 bis 1966. Und er freut sich darüber, dass die Historie im Unternehmen „immer höheren Stellenwert bekommt“. Das liegt wohl auch an Vorstandschef Carl-Peter Forster, der Oldie-Fan und schon bei Rallyes mitgefahren ist.

Aber auch bei Veranstaltungen im eigenen Haus sollen die betagten Gefährte verstärkt eingesetzt werden: Derzeit ist eine Ausstellung bei „Opel Live“, die die Vorläufer des Astra zeigt. Und im Ausstellungsraum in der City heißt das Motto „Zeichen der Zeit“. Auch hier stehen Wagen, die in der neuen Oldtimer-Werkstatt herausgeputzt worden sind.

Generell ist man gut bestückt und die meisten Wagen sind gut in Schuss, sagt Zettl. Man ist aber auch immer noch auf der Suche: Vor allem aus den 70er Jahren würde man noch einige Modelle gerne ankaufen. Es finden sich auch Fahrzeuge hier, die gar nicht fahren können: Studien von Messen, die gezeigt, aber nicht verwirklicht wurden. Die 2000 Quadratmeter mit den 90 Wagen reichen übrigens nicht aus: Im Keller stehen weitere 70, aus den 50er und 60er Jahren. Und es gibt zwei weitere Lager.

Eine besondere Bedeutung soll die neue Oldtimer-Halle von Opel demnächst dadurch erfahren, dass sie auch in die Werksführungen einbezogen wird, für diejenigen, die sich für die alten Autos interessieren.

Außerdem wird schon eine Konzeption für ein Opel-Museum erstellt, das sich dann wohl vorne im Altwerksbereich finden wird. „Da wird kräftig daran gearbeitet“, sagt Zettl und ist guter Hoffnung, dass eine Realisierung bald möglich ist.

Quelle: Ralf Schuster, Main-Spitze, 12.3.2004

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