Während eines Bombenangriffes am 7. März 1945 wurde Dessau endgültig in Schutt und Asche gelegt wurde. Der schwerste von insgesamt 20 Luftangriffen erfolgte an jenem Abend vor 59 Jahren zwischen 21.49 und 22.40 Uhr. 668 Menschen starben in den Trümmern.
Die Erinnerungen an den Krieg sind auch nach so vielen Jahrzehnten wach. Jüngste Bombenfunde in der Mosigkauer Heide – dort spürte der Kampfmittelbeseitigungsdienst zwei amerikanische Fliegerbomben auf – haben viele Zeitzeugen zum Anlass genommen, sich an diese Zeit zu erinnern und der Lokalzeitung sowie dem Stadtarchiv Dessau zeitgenössische Fotos und Beiträge zu übergeben. „Viele Dessauer haben sich gemeldet, die vielleicht nie den Weg zu uns gefunden hätten“, fasst Frank Kreißler, Leiter des Stadtarchivs, zusammen und freut sich über eine Reihe von zugesagten Berichten, über Anrufe, Anfragen, Erzählungen, alte Briefe und Bilder.
„Geschichte sind nicht nur Zahlen und Fakten, sie wird nachvollziehbar durch die unterschiedlichen Schilderungen“, will der Archivar weitere Dessauer ermuntern. Längst ist nicht alles bekannt über die Luftangriffe auf Dessau. Da Dessaus Vororte noch eigenständige Gemeinden waren, findet sich über die Zeit des Krieges wenig Material in den Archiven. Das Stadtarchiv plant nun die Veröffentlichung noch unbekannter Dias. Innerhalb einer Ausstellung im Mai sowie in einem Bildband soll an die Luftangriffe vor 60 Jahren erinnert werden. Pfingsten 1944 waren viele von den Angriffen amerikanischer Luftstreitkräfte wirklich überrascht worden.
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Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 6.3.2004