Lange schon wird im Theaterhaus Georg Mollers am Karolinenplatz kein Theater mehr gespielt. Denn seit dem 3. Februar 1994 hat das in „Haus der Geschichte“ umbenannte und restaurierte Gebäude eine neue Funktion. Als Archiv, Ort historischer Forschung und als Stätte von Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten steht es den Darmstädter Bürgern zur Verfügung.
Zum zehnjährigen Bestehen des Hauses der Geschichte (siehe Bericht vom 19.2.2004) fand am Sonntag, den 29.2.2004, ein Festakt statt. Professor Friedrich Battenberg, Leiter des Staatsarchivs, nannte als einen Grund für die damalige Schaffung eines neuen Staatsarchivs im alten Mollerhaus die enorme Menge alter Akten, die im Schlossgebäude keinen Platz mehr hatten. Battenberg bedankte sich in seiner Jubiläumsrede ganz besonders bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Staatsarchivs. Ohne sie sei diese enorme Arbeit nicht zu schaffen gewesen.
Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, betonte in seinem Vortrag, alle Initiatoren des Staatsarchivs könnten sich glücklich schätzen, dass die neue Funktion des Mollerhauses durchgesetzt worden sei. „Die Stadt Darmstadt wollte mit der Einrichtung des Archivs ein Haus der Begegnung für Menschen und einen Ort für den Austausch von Informationen schaffen“, so Leonhard.
Die Mischung von Archiv und Ausstellungsort bieten ein weiteres Kulturzentrum in der Stadt. Auch Pädagogik wird im Darmstädter Staatsarchiv groß geschrieben. Denn Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, über die Vergangenheit zu forschen und sich zu bilden.
Die Institution ist mittlerweile mit staatlichen Mitteln nicht mehr zu finanzieren. „Ich muss zugeben, dass mich bei der Planung vor zehn Jahren die Summe erschreckte, die für den Umbau des alten Mollerhauses ausgegeben werden sollte“, sagte die ehemalige Wissenschaftsministerin und Vorsitzende des Vereins des Konzertchors, Evelies Mayer. „Es ging doch nur um die Beherbergung von Akten.“ Doch inzwischen sei die Akzeptanz bei den Darmstädter groß: Sie seien froh, dass das Haus mit Leben gefüllt und für jeden zugänglich sei. „Es wurde nicht zu einem betonierten Aktenfriedhof“, betonte Mayer.
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Quelle: Echo Online, 1.3.2004