Das Archiv der Deutschen Jugendbewegung auf der 1415 im Auftrag von Landgraf Ludwig I. gebauten Burg Ludwigstein oberhalb von Witzenhausen (Werra-Meißner-Kreis) ist seit einigen Wochen eine Außenstelle des Hessischen Staatsarchivs in Marburg. Das Archiv auf der ehemaligen Jugendburg im Werra-Meißner-Kreis dient seit 1890 der Sammlung und Sicherung von Dokumenten der deutschen Jugendbewegung. Rund 26.000 Bücher, 420 laufende Meter Akten, 160.000 Fotos, zahlreiche Schallplatten mit „Wandervogel“-Liedern wie „Aus grauer Städte Mauern“, Filme von Jugendlagern sowie Fahnen, Wimpel und sogar Kochtöpfe umfasst das Archiv.
Bis Ende vergangenen Jahres wurde das Archiv von der „Stiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung“ getragen. Jährliche finanzielle Zuwendungen des Landes Hessen waren bis zu diesem Zeitpunkt die wichtigste Finanzquelle. „Die Übergabe in die Trägerschaft das Staatsarchivs bedeutet die langfristige Sicherung des Archivs“, freute sich die Leiterin des Archivs auf der Burg, Dr. Susanne Rappe-Weber.
„Die neue Außenstelle des Staatsarchivs soll dauerhaft bestehen bleiben“, erläuterte Dr. Andreas Hedwig, Leiter der Landesinstitution Hessisches Staatsarchiv. Abgesehen von der finanziellen Sicherung habe das Engagement aber auch noch weitere Konsequenzen. Die Übernahme bringe klarere Strukturen mit sich, erklärte Hedwig, der ab dem 1. Januar 2004 auch zuständig ist für die Dienstaufsicht über das Jugendbewegungs-Archiv. Zudem gelte jetzt auch das Archivgesetz für die Einrichtung auf Burg Ludwigstein. Prinzipiell habe somit jeder Bürger das Recht auf Einsicht in die dort gelagerten Archivalien.
Kontakt:
Jugendburg Ludwigstein,
37214 Witzenhausen
Telefon 05542/501710;
www.burgludwigstein.de
Quelle: Oberhessische Presse, 28.2.2004