Ausgeschnittene Zeitungsartikel, alte Einladungen zu früheren Dorf- oder Feuerwehrfesten, vielleicht sogar das Aufstellen des Maibaums von vor 60 Jahren: All dies sucht zurzeit Bärbel Schiewer im Amt Schwansen, um hier ein Archiv einzurichten, das für alle zugänglich ist. „Die meisten Leute interessieren sich nicht für alte Akten aus der Kommunalverwaltung, sondern zum Beispiel für die Schneekatastrophe vor 25 Jahren oder eine Straftat in Schwansen von 1890 und wie sie bestraft wurde“, weiß Bärbel Schiewer.
Sie ruft deshalb alle Schwansener auf, auf dem Dachboden oder im Keller nach diesen alten Dingen zu schauen und ins Amt zu bringen. Wenn dann zum Beispiel ein besonderes Ereignis ansteht, eine bedeutende Persönlichkeit geehrt werden soll oder wenn einfach nur Interesse besteht, etwas über frühere Zeiten zu erfahren, sind diese Informationen im Archiv enthalten. „Deshalb brauchen wir ihren Müll“, schmunzelt Bärbel Schiewer.
Das Amt Schwansen kommt auf diese Weise der Aufforderung des Schleswig-Holsteinischen Landes-Archivgesetzes nach, das besagt, dass die Kommunen ein Archiv einzurichten haben und es zudem der Öffentlichkeit zugänglich machen sollen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, besuchte Bärbel Schiewer die Archivschule in Marburg. Gleichzeitig besteht ein so genannter Beratervertrag mit dem Landesarchiv Schleswig. Auf diesem Hintergrund kann sich die Archivkraft in Seminaren des Landesarchivs weiterbilden. Zudem stehen ihr die Mitarbeiter dort beratend zur Seite und nehmen das spätere Archiv in Augenschein.
Bärbel Schiewer arbeitet seit einem Jahr an diesem Archiv, für das sie in der Woche fünf Stunden Zeit erhält. Gefreut hat sie sich zuletzt über alte Unterlagen eines Kaufhauses in Brodersby, die ein Angeliter bei sich gefunden hatte. Auch alte Ansichten wären toll fürs Archiv.
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Quelle: Eckernförder Zeitung, 20.2.2004