10 Jahre Haus der Geschichte in Darmstadt

Das Haus der Geschichte in Darmstadt ist eine Geschichte des Erfolges. „Natürlich finden es viele Leute schade, dass hier nicht mehr Theater gespielt wird“, sagt Friedrich Battenberg, Leiter des Hessischen Staatsarchivs, „aber wenn sie dann erfahren, wie viele kulturelle Veranstaltungen sie hier besuchen können, hellen sich die Gesichter meist wieder auf.“

Täglich nutzen zahlreiche Besucher den Lesesaal und studieren Urkunden. Ihr Interesse ist wissenschaftlich, heimatkundlich oder familiengeschichtlich. „Innerhalb von zehn Jahren haben wir uns von Mikrofilmen vollständig auf eine Datenbank umgestellt“, erklärt Battenberg weiter. Auf der Internetseite des Instituts kann jeder im Hessischen Archiv-Dokumentations- und Informationssystem (HADIS) nach Schriftstücken suchen.

Seit 1725 befand sich das „Geheime Staatsarchiv“ im ehemaligen Residenzschloss. Als Eckart G. Franz 1971 die Leitung des nunmehr „Hessischen Staatsarchivs“ übernahm, war geplant, das ehemalige Hoftheater bis auf den Portikus abzureißen und für das Archiv einen Neubau an der Hofmeierei hinter der Rosenhöhe zu bauen.

Mit Helmut Böhme von der Technischen Universität entwickelte Franz ein Konzept, den Mollerbau zu erhalten, und 1980 wurde tatsächlich mit der Restaurierung begonnen. Heute befinden sich hier über 25 Kilometer Archivregale und jährlich kommen 180 Meter hinzu. 35 Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer ordnen die Akten aus landgräflicher und großherzöglicher Vergangenheit bis in die republikanische Gegenwart.

„Im Haus der Geschichte finden Sie heute das größte Landesarchiv der Bundesrepublik“, sagt Dr. Thomas Lux, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Hier befinden sich das Hessische Staatsarchiv, das Hessische Wirtschaftsarchiv, das Darmstädter Stadtarchiv und das Archiv der Technischen Universität.

„Jedes Jahr gehen über viertausend schriftliche Anfragen ein, die mittlerweile zum großen Teil per E-Mail kommen.“ Die meisten Besucher seien froh, dass sich die Räume nach wie vor mitten in der Stadt befinden, berichtet Lux weiter. Er ist dabei, die Ausstellung „Vom Hoftheater zum Haus der Geschichte“ zu vervollständigen, die sowohl im Internet als auch im Foyer zu sehen ist.

Im Februar 1994 hatte die damalige Ministerin Evelies Mayer das Haus eröffnet. Sie wird auch zum zehnjährigen Jubiläum am 29. Februar sprechen – neben Friedrich Battenberg und dem Staatssekretär Joachim Felix Leonhard vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Info:
Der Festakt „Zehn Jahre Haus der Geschichte“ findet am 29. Februar um elf Uhr statt. Die Plätze sind begrenzt. Interessenten sollten sich deshalb unter folgender Telefon-Nummer melden: 06151-165900 oder per E-Mail: poststelle@stad.hessen.de

Kontakt:
Staatsarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3
D-64289 Darmstadt
Telefon: 06151/165900
Telefax: 06151/165901
e-mail: poststelle@stad.hessen.de

Quelle: Echo Online, 19.2.2004

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