Zehn Jahre Ernst Barlach Stiftung

Der Bildhauer, Grafiker und Schriftsteller Ernst Barlach (1870-1938) lebte und arbeitete von 1910 bis zu seinem Tod in Güstrow. Danach verblieb der umfangreiche Nachlass des deutschen Expressionisten im Atelierhaus am Heidberg und war in der Folgezeit den Wechselfällen der jüngeren deutschen Geschichte unterworfen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gründete sich im Jahr 1994 die Ernst Barlach Stiftung, die die Hinterlassenschaft des Künstlers von dessen Erben erwarb. Damit konnte die Stiftung den größten zusammenhängenden Werkbestand Barlachs – rund 300 Plastiken, mehr als 1.000 Zeichnungen und Grafiken und ein Großteil seiner Manuskripte – der Öffentlichkeit zugänglich machen und wissenschaftlich auswerten.

Zum 10jährigen Jubiläum präsentiert die Stiftung nun eine Reihe von Sonderausstellungen. Den Anfang machte am vergangenen Sonntag die Schau „Im Anfang war das Wort…“. Sie erhellt die bisher nur in Umrissen bekannte Beziehung zwischen Barlach und dem Maler und Grafiker Hans Ralfs (1883-1945), dessen Holzschnittzyklus „Evangelium Johannis“ von 1925/26 bei Forschungsarbeiten im Archiv der Stiftung entdeckt wurde. Es ist das einzig bekannte Exemplar der Folge, die 31 großformatige schwarzweiße Holzschnitte umfasst. Vom 4. Juli zeigt die Stiftung die Erwerbungen der vergangenen zehn Jahre, darunter Plastiken, Zeichnungen, Druckgrafik, Autografen und Handschriften, und beschäftigt sich vom 7. November an unter dem Titel „Bauen für Barlach“ mit den baulichen Entwicklungen ihrer Häuser.

Info:
Geöffnet ist die Ausstellung „Am Anfang war das Wort…“ bis zum 1. Mai täglich außer montags von 11 bis 16 Uhr, und anschließend bis zum 2. Mai täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Kontakt:
Ernst Barlach Stiftung Güstrow
Heidberg 15
D-18273 Güstrow
Telefon: +49 (0)3843 – 822 99
Telefon: +49 (0)3843 – 824 87

Quelle: Kunstmarkt.com, 18.2.2004

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