CD „Zwangsarbeit in Bochum“

Genau vier Jahre nachdem sich die Bürgerinitiative „Entschädigung – jetzt“ in Bochum gegründet hat, konnte sie jetzt Ende Januar 2004 eine CD mit dem Titel „Zwangsarbeit in Bochum“ der Öffentlichkeit vorstellen, die ihr Bemühen dokumentiert, Industrieunternehmen zur Zahlung von Entschädigungen für ihre ehemaligen Zwangsarbeiter aufzufordern.

Die CD beinhaltet Radiosendungen des Unabhängigen Radios Bochum e.V. (URBO), dem es ein besonderes Anliegen ist, Themen zu behandeln, die in der Öffentlichkeit vernachlässigt oder verdrängt wurden. Hierzu gehörte frühzeitig auch das Thema „Zwangsarbeit“. Für die CD wurden Sendungen des URBO aus den letzten 12 Jahren neu zusammengestellt und moderiert. Besonders beeindruckend sind die drei Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus den Jahren 1992, 2000 und 2003.

Das letzte Interview mit dem Künstler und ehemaligen Zwangsarbeiter Valerjan Lopatto stellt einen Kommentar zu seinem Zyklus „Zwangsarbeit“ dar. Diese Zeichnungen hat er im Sommer 2003 den Bochumer Bürgern geschenkt. Die Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. bereitet gemeinsam mit dem Stadtarchiv Bochum im Rahmen der Bochum-Agenda 21 eine Ausstellung dieser Zeichnungen vor, deren durch eine Infomappe ergänzten Stelltafeln ausgeliehen werden können. Dabei ist vor allem an Schulen gedacht. – Bochumer Schüler hatten bereits 2002 an einem vom Stadtarchiv ausgeschriebenen Wettbewerb mit beeindruckenden Arbeiten zum Thema „Zwangsarbeit in Bochum“ teilgenommen. Die jetzt herausgegebene CD wurde an alle weiterführenden Schulen kostenlos verteilt, um Anregungen für den Geschichtsunterricht allgemein und die Erforschung der Lokalgeschichte im Besonderen zu geben.

Inhalt:

  • Track 01 Einleitung – Zwangsarbeit in Deutschland während des II. Weltkrieges
  • Track 02-04 Gespräch mit Annemarie Grajetzky „Frauen für den Frieden“ – Beginn der Suche nach ehemaligen Zwangsarbeiterinnen 1985.
  • Track 05-08 Gespräch mit Waltraud Jachnow, „Gesellschaft Bochum-Donezk e.V.“. Ziele und Aufgaben der Gesellschaft, Suche nach ehemaligen ZwangsarbeiterInnen in Donezk.
  • Track 09-14 Gespräch mit den ehemaligen ZwangsarbeiterInnen Wiktor Schmitko, Sinaida Wol-kowa, Wladimir Mordowez 1992 in Bochum
  • Track 15-16 Bericht von Horst Nölcke 1992, Bochumer Bürger, aktiv im VVN BdA und in der „Gesellschaft Bochum-Donezk e.V.“
  • Track 17-18 Gespräch mit den ehemaligen Zwangsarbeitern Alexej Fedotow, Wasilij Konowalow, Nikolaj Samoljuk 2000 in Bochum
  • Track 19-20 Kommentar von Gernot Schubert, Unabhängiges Radio Bochum (URBO), zur begin-nenden Entschädigungsdebatte 1999.
  • Track 21-26 Gespräch mit Klaus Kunold, VVN-BdA Bochum 1999. Gründung einer Bürgerinitia-tive „Entschädigung Jetzt“ (27.01.2000) und Diskussion der Entschädigung in Bo-chum auf breiter Basis.
  • Track 27- 28 Tonaufnahme während eines Besuchs von Vertretern der Initiative „Entschädigung Jetzt“ bei der Firma Lueg, Anfang 2000
  • Track 29-30 Reinhard Wegener, soziokulturelles Zentrum Bahnhof Langendreer, auf einer Kund-gebung auf dem Husemannplatz im März 2000
  • Track 31- 32 Waltraud Jachnow, Gesellschaft Bochum-Donezk bei einer Kundgebung vor der IHK Bochum, 2000
  • Track 33-34 Kommentar von Alfons Pieper, WAZ (gesprochen von Gernot Schubert für URBO, 2001)
  • Track 35-36 Gespräch mit Waltraud Jachnow, Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. zu dem Buch „Und die Erinnerung tragen wir im Herzen“ (Februar 2002).
  • Track 37-38 Gespräch mit dem Künstler und ehemaligen Zwangsarbeiter Valerian Lopatto, der im Juli 2003 den Bochumer Bürgern einen von ihm gestalteten Zyklus von Zeichnungen zum Thema Zwangsarbeit überreichte.
  • Track 39 Stand der Entschädigung der ehemaligen ZwangsarbeiterInnen in der Ukraine (Dezember 2003)

Kontakt:
Initiative „Entschädigung – jetzt“
c/o Bahnhof Langendreer
Wallbaumweg 108
44892 Bochum

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